Volleyball-Bundesliga
Karriereende mit 25 Jahren
Der Rücken zwingt Rottenburgs Phillip Trenkler zum Aufhören.
Mit nur 25 Jahren beendet Volleyballer Phillip Trenkler seine Karriere. Sein letztes Spiel absolvierte er Ende Oktober 2017 gegen den VfB Friedrichshafen, in der darauffolgenden Partie beim Meister in Berlin brach eine Rückenverletzung wieder auf. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Verletzung so lange hinzieht“, sagt Trenkler in einer Pressemitteilung des TV Rottenburg. Beim Bundesligisten kam er deshalb in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz. Immerhin: Die Beschwerden haben sich mittlerweile gelegt, „ich komme beschwerdefrei durch den Alltag“.
Nach Sven Metzger (26) im vorigen Sommer, der allerdings aus anderen Gründen zurückgetreten war, ist Trenkler schon der zweite TVR-Spieler, der in der vermeintlich besten Phase der Karriere aufhört. „Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens, dass ich mich mit 25 Jahren schon vom Leistungssport verabschieden muss. Das Risiko, dass die Schmerzen wieder auftreten, war aber letztendlich zu hoch“, sagt Trenkler. Statt zehn Mal in der Woche zu trainieren, konzentriert er sich nun voll auf sein Psychologiestudium.
Mit dem Volleyball begann er 2004. Er „galt über seine ganze Jugendzeit als eines der besten deutschen Talente“, sagt TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger. Trenkler war auch Kapitän der Jugendnationalmannschaft. Was es für Fans und Team besonders bitter macht: Trenkler wurde in Tübingen geboren, wuchs in Rottenburg auf, machte Abitur am Eugen-Bolz-Gymnasium und spielte parallel in Stuttgart in der 2. Liga – ein echtes Eigengewächs. „Gerade weil er ein Gesicht des TV Rottenburg ist, tut es mir unendlich leid für ihn“, sagt der Trainer, der Trenkler schon seit der Grundschule kennt.
Am Stützpunkt der Jugend-Nationalmannschaft beim VCO Berlin schnupperte Trenkler 2012 erstmals Bundesliga-Luft, spielte auch für den CV Mitteldeutschland und den TSV Herrsching. Zwischendrin war Trenkler Profi, konzentrierte sich ausschließlich auf Volleyball. 2016 holte ihn Rottenburgs Manager Philipp Vollmer zurück. Er sagt: „Ich hatte gehofft, dass er noch viele Jahre für uns spielt – aber die Gesundheit geht vor und daher ist diese Entscheidung auch die Richtige.“
Für den TVR erzielte der Außenangreifer in der Saison 2016/17, der einzigen, die Trenkler effektiv für seinen Heimatverein in der Bundesliga spielen konnte, 91 Punkte und war fünftbester Scorer der Rottenburger. „Einmal mehr sieht man, wie sehr Sportler von ihrem Körper abhängig sind“, erklärt Müller-Angstenberger. Der 45-Jährige schiebt einen Wunsch nach: „Ich hoffe, dass Phillip uns in einer anderen Art und Weise verbunden bleibt.“