Was tun bei Gewitter? Hinhocken!

Lieber nass und schmutzig, als vom Blitz getroffen

Vor Blitzen kann man sich schützen. Wer es nicht rechtzeitig in ein Gebäude schafft, muss sich hinhocken, sobald das Unwetter nahe ist.

31.05.2017

Von EGBERT MANNS

Das Blitzlicht für den Tagblatt-Fotografen brachte das Wetter in der Nacht gleich selber mit. Uli Metz belichtete etwa eine Stunde lang, um viele der Himmelszuckungen einzufangen.

Das Blitzlicht für den Tagblatt-Fotografen brachte das Wetter in der Nacht gleich selber mit. Uli Metz belichtete etwa eine Stunde lang, um viele der Himmelszuckungen einzufangen.

Wann ist ein Gewitter für jemanden gefährlich, der sich draußen aufhält? Immer. Sobald man einen Donner hören kann, ist ein Gewitter höchstens 10 Kilometer weit weg. Sobald zwischen einem Blitz und dessen Donner weniger als 10 Sekunden liegen, kann der nächste Blitz ganz in der Nähe einschlagen. Lebensgefahr!

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Wie reagiert man richtig? Sobald man einen Donner hört, verlässt man freie Felder, Baumgruppen, Hügel und Bergspitzen und sucht ein Auto oder ein Wohnmobil auf. Keine Holzhütte oder Scheune! Im Gebirge hockt man sich mit geschlossenen Füßen in eine Höhle, an einen Felsvorsprung an den Fuß einer Felswand, mit möglichst drei Meter Abstand zu den Wänden. In einfachen Steinhütten das Gleiche, man hockt möglichst mittendrin.

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Und wenn es dafür zu spät ist? Dann sucht man sich einen Platz mit wenigstens zehn Metern Abstand von allem, was hochragt (einzelne Bäume, hölzerne Strom- und Signalmasten, Hochsitze und Ähnliches) und geht mit geschlossenen Füßen in die Hocke. Lieber nass und schmutzig, als vom Blitz getroffen. Optimal ist, wenn der Platz tiefer liegt als die Umgebung und trocken ist.

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Was machen Fahrrad- und Motorradfahrer? Das Gleiche. Fahrrad oder Motorrad werden wenigstens drei Meter entfernt abgestellt, weil Metall Blitze anzieht. Eine bei Gewitter in Aachen getötete Frau hatte ihr Fahrrad bei sich. Die Kette schmolz beim Blitzeinschlag.

Ist man als Gruppe oder als Einzelner sicherer? Als Einzelner. Zu anderen Menschen sollte man einen Abstand von mindestens einem Meter einhalten.

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Bieten Bäume Schutz? Gegen den Regen suchen Menschen gerne Schutz unter Bäumen. Das ist bei einem Gewitter lebensgefährlich. Einzelne Bäume und Baumgruppen sind gute Ziele für den Blitz. Mitten im Wald ist es weniger gefährlich, aber auch hier gilt: mit geschlossenen Füßen in die Hocke, möglichst weit weg von Bäumen und großen Ästen.

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Bieten Zelte und Campingwagen Schutz? Wenn ein Zelt kein Metallgestänge und ein Campingwagen keine Metallkonstruktion hat, dann nicht. In Zelten mit Metallgestänge hockt man sich auf eine isolierende, trockene Unterlage und hält Abstand vom Gestänge. Nicht die Zeltwand berühren.

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Welche Gefahr geht von Wasser aus? Wasser leitet besonders gut, deshalb ist es optimal, an einem regengeschützten, trockenen Platz Schutz zu finden. Und Badende, Schwimmer und Taucher müssen sofort raus aus dem Wasser und auch weg vom Ufer. Wer auf einem Boot vom Gewitter überrascht wird, geht an der tiefsten Stelle in die Hocke und berührt nichts, was aus Metall ist.

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Schützen Tribünendächer an Sportplätzen und Wartehäuschen? Ja, wenn sie aus Stahl oder Stahlbeton sind oder ein Blitzschutzsystem haben und wenn man dort keine Wände, Gitter, Säulen, Zäune und sonstige Metallteile berührt. Das Gleiche gilt für Wartehäuschen: Abstand von den Wänden halten!

Ausführliche Hinweise gibt es unter www.vor-blitzen-schuetzen.eu

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Erstellt:
31.05.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 31.05.2017, 06:00 Uhr

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