Gomaringen

Wasserkammern tief unter der Erde

Lieber keine Feuchttücher ins Klo werfen! Das riet Martin Huber vom Stuttgarter Ingenieurbüro Götzelmann dem Bau- und Umweltausschuss, der die Tiefen des neuen Regenüberlaufbeckens erkundete.

13.09.2018

Von gs

Bild: Franke

Bild: Franke

Denn das Papier löse sich so schlecht auf, dass es die Pumpen verklebe. Sie sind deshalb extra mit einem Zerkleinerer ausgestattet, der Feuchttücher und dergleichen auf handliche Größe häckselt.

Im hallenden Betongewölbe erläuterte der Fachmann die Technik: Wie Wasser über den Zulauf ins Becken gelangt, sich bei Bedarf ins zweite Becken ergießt und kontrolliert wieder abgelassen wird. Mittels Strahlreiniger wird der Dreck weggespült. „Das spritzt ordentlich“, versicherte Huber dem Gremium, das angesichts der schieren Raumgröße Bedenken hatte, ob dies mit nur einem Rohr funktionieren könne.

Um bei Starkregen das Wasser kontrolliert ins Klärwerk ableiten zu können, musste Gomaringen für rund 2,8 Millionen Euro (die Schlussrechnung fehlt noch) das Regenüberlaufbecken beim Bolzplatz bauen. Das 1300 Kubikmeter umfassende Werk ist bis auf das Technikhäuschen komplett in der Erde verschwunden.

Bis zum Frühjahr soll der Bolzplatz wieder bespielbar sein, versprach Bürgermeister Steffen Heß. 2019 werden die Zuleitungen gelegt, anschließend lässt die Gemeinde ein weiteres Regenüberlaufbecken in der Gotthold-Kindler-Straße bauen. Wenn 2021 alle Arbeiten abgeschlossen sind, hat Gomaringen voraussichtlich 13 Millionen investiert.