Was ist dran am Hype rund um Kuba?

In den vergangenen Jahren fand in Kuba eine regelrechte Revolution statt, welche die Lebensweise der Menschen vor Ort maßgeblich veränderte. Der Karibikstaat wird sogleich immer attraktiver für Touristen aus der Region, welche eine der letzten Möglichkeiten nutzen möchten, um das gewisse Flair Kubas zu entdecken. Doch was ist dran an diesem Hype, dessen Ende bis heute nicht abzusehen ist?

14.08.2017

Bild: pixabay

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Zeichen des Wandels

Bereits zu Beginn unseres Jahrzehnts offenbarte sich eine immer intensiver werdende Beziehung Kubas zur westlichen Welt. Der wahre Hype um das Land löste jedoch die liberale Politik des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama aus. Dieser setzte nach vielen Jahrzehnten von historischen Spannungen, die sich noch auf den gefährlichen Konflikt zurückführen lassen, der als Kuba-Krise in die Geschichtsbücher eingegangen ist, auf eine Politik der Entspannung. Dieses Zeichen nahmen zunächst die US-amerikanischen Touristen gerne auf und zogen Kuba in der Folge in einer noch größeren Zahl für eine Reise in Betracht. Schnell wirkte sich dieser Trend auch auf die europäischen Besucher aus. So kam es, dass Kuba bereits im März 2015 zum ersten Mal die Millionenmarke ausländischer Touristen knackte. Die Besucher setzen vor allem auf Rundreisen, wie sie unter travelantis.de angeboten werden. Sie erwiesen sich als das beste Mittel, um einen umfassenden Eindruck von Kuba zu gewinnen.

Die kulturelle und touristische Öffnung

Auch kulturell tat sich in den vergangenen Jahren auf Kuba einiges. Zu einem wahren Symbol für die Öffnung gegenüber dem Westen wurde ein Konzert der Rolling Stones in Havanna vor mehr als 400.000 Menschen. Deren Musik hatte es im vergangenen Jahrhundert nur illegal ins Innere des Landes geschafft, was ebenfalls als Auslöser für die aktuelle Attraktivität zu verstehen ist. Hinzu kam ein wirtschaftlicher Aufschwung, da zunächst die Unternehmen aus den USA neues Potenzial im Land entdeckten, das in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund von Sanktionen erst gar nicht die Möglichkeit hatte, den Aufstieg des westlichen Kapitalismus am eigenen Leib zu erfahren. Neben den neuen Optionen, die auch der Tourismus in Kuba mit sich bringt, könnten sich somit ausländische Investoren zu einem weiteren Zugpferd für die Region entwickeln. So ließe sich auch der Wohlstand in den mittleren Schichten der Bevölkerung erhöhen, die in den vergangenen Jahren häufig noch von Stagnation betroffen waren.

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Der besondere Charme

Gleichzeitig wächst bei den Menschen vor Ort die Sorge, der alte Charme Kubas könnte durch die jüngsten Entwicklungen verloren gehen. Schließlich war es vor allem das morbide Flair von Städten wie Havanna, die sie zu einer weltweiten Besonderheit machten. Eine Reise gleicht bis heute einem Blick in die Vergangenheit, was sich bereits an den zahlreichen Oldtimern erkennen lässt, die noch immer auf den Straßen des Landes verkehren. Unter sie mischen sich inzwischen vermehrt neue Modelle von Ford, Cadillac und Co., welche zugleich als Zeugen für das politische Tauwetter zu verstehen sind. Es wird demnach wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich die Zeichen vor Ort gänzlich ändern und ein neuer Wind durch die Straßen Kubas weht. Gerade die Touristen, welche während ihres Besuchs einen Blick auf das historische Kuba werfen wollen, könnten zu einem Baustein für die weitere Entwicklung werden.

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Ein Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft

Auch Experten stellen sich die Frage, wie schnell Kuba den wirtschaftlichen Anschluss an den Rest der Welt verkraften kann. Aufgrund der großen Kapitalströme, mit denen amerikanische Investoren das volle Potenzial der Insel ausschöpfen möchten, winkt ein rapides Wachstum. Die große Frage nach der Fähigkeit der Bevölkerung, sich daran anzupassen, ist allerdings bis heute nicht beantwortet. Während mit Rául Castro, dem Bruder des verstorbenen Fidel Castro, noch immer ein Sympathisant der alten Revolution an der Spitze des Staates steht, verändert sich das unter ihm stehende Gebilde in einer ungeahnten Geschwindigkeit. Neben den zahlreichen Vorteilen dieser Entwicklung, die nicht zu leugnen sind, birgt dies sogleich Risiken für die Menschen vor Ort, die sich erst an die neuen Möglichkeiten anpassen müssen, die sich ihnen in den kommenden Jahren auftun.