Tübingen

Was brengt’s?

Gernot Stegert schrieb ein „Übrigens“ über das sanierte Tübinger Parkhaus Altstadt Mitte („Fakten wider die autofeindliche Moral“, 19. November).

22.11.2019

Von Christian Mickeler, Tübingen

Aufs genaueste werden im „Übrigens“ vom 19. November Fahrzeugbreiten aktuell handelsüblicher KFZ angegeben. Das ist investigativer Journalismus vom Feinsten. Da beschwere sich noch einer, das TAGBLATT würde nicht präzise recherchieren. Dass nun aber uns AL-Grünen moralische Motive unterstellt werden bei der Entscheidung über Breite und Menge von Stellplätzen, ist wirklich zu viel der Ehre. Bezüglich Parkplätzen in Parkhäusern und Tiefgaragen lassen wir uns keinesfalls von moralischen, sondern ausschließlich von stadtplanerischen und kaufmännischen Erwägungen leiten (Was koscht‘s? Was brengt’s?). Ein Tiefgaragenplatz unter dem Europaplatz kostet sagenhafte 80 000 Euro. Würde man die Plätze SUV-tauglich extrabreit machen, wären es 100 000 Euro. Drei Parkplätze kosten so viel wie eine Dreizimmerwohnung. Das muss man sich mal reinziehen!

Es war auch kein Alleinstellungsmerkmal grüner Moralisten, sich dort auf 73 Plätze zu beschränken, sondern wurde so von allen Gemeinderatsfraktionen unterstützt.

Auch jene, die sonst eher autoaffin sind, wie Linke und CDU, haben in Verantwortung um öffentliche Haushalte von ihrer ursprünglichen Forderung nach 130 Plätzen Abstand genommen.