Reparatur am Wehr
Warum im Tübinger Neckar kaum noch Wasser ist
Auf der Neckarbrücke zückten Passanten ihr Handy, um Fotos vom steinigen Flussbett zu schießen, das Nadelöhr an der Neckarinsel war verlandet: So wenig Wasser hatte der Neckar schon lange nicht mehr.
Tübingen. Ungläubig blickten am Dienstag viele Fußgänger, die beim Überqueren von Tübingens zentraler Neckarbrücke einen Blick auf den sonst eher gemächlich dahinziehenden Fluss warfen: Größere Teile seines Bettes waren verlandet, direkt daneben rauschte das Wasser mit ungewohnter Geschwindigkeit dahin. Was war da los?
Techniker der Stadtwerke arbeiten derzeit daran, eine Störung am Wehr an der Brückenstraße zu beheben. Die Regulierschutztafel, die den Pegelstand auf einer relativ konstanten Höhe hält, ist seit ein paar Tagen defekt. Normalerweise sorgt sie dafür, dass genug Wasser in den Turbinen der Stadtwerke landet.
Gefahr für den Bootsverkehr bestand nicht: "Derzeit ist ja kein Stocherkahnbetrieb", erklärt Peter Kaiser, Leiter Erzeugung bei den Tübinger Stadtwerken. Um die Mechanik zu überprüfen, muss man den Wasserstand senken. Am Wehr beträgt er nun statt normalerweise drei Metern etwa eineinhalb bis zwei. Die Arbeiten könnten bis Freitag dauern - und der Neckar, der zwischenzeitlich sein Bett wieder besser ausfüllt, dabei auch noch einmal sinken.