Tübingen

Schicksal

Sie wollten über das Cyber Valley diskutieren – das Podium der Kunsthalle über die Veränderungen im Tübinger Norden wurde dann aber zu einer heftigen Polit-Schlacht („Ich kann lauter schreien als Sie!“, 6. Oktober).

10.10.2018

Von Martin Winter, Tübingen

Wir sollten aufhören, uns über Cyber Valley zu streiten. So oder so wird die Technik unsere Welt verändern – schneller und radikaler, als wir uns das heute vorstellen können.

Ist das gut? Ja, denn die Chancen für Gesundheit und Wohlstand für alle sind groß. Und nein, denn groß sind auch die Risiken für Demokratie und Menschenrechte, wenn wir‘s versauen.

Natürlich könnten wir sagen: Wir machen da nicht mit. Dann legen wir unser Schicksal in fremde Hände, denen unsere Werte vielleicht nicht so viel bedeuten wie uns. Zum Beispiel in chinesische. Besser fände ich es, wenn wir uns ohne Vorurteile zusammensetzen und unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen. Denn wir haben in Tübingen eine womöglich weltweit einzigartige Konstellation: Spitzenforschung in Lebenswissenschaften und Künstlicher Intelligenz, erfolgreiche Technologieunternehmen, Kompetenz in Ethik und Corporate Social Responsibility und eine engagierte, kritische Bürgerschaft.

Stellen wir uns mal vor, wir würden diese Chance nutzen. Und Forscher, Bürger und Unternehmer würden gemeinsam einen Tübinger Weg für ethisch und sozial verantwortliche Technologieentwicklung erarbeiten. Einen Weg, der Entwicklung und Nutzung neuer Technologien fördert und dabei sinnvolle Kriterien definiert, wie deren unerwünschter Einsatz – zum Beispiel für autonome Waffen oder die Ausspähung privater Daten – wirksam verhindert oder geächtet werden kann.

Wenn wir so einen Prozess wollen, dann sollte ihn jetzt jemand in die Hand nehmen.

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Erstellt:
10.10.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 10.10.2018, 01:00 Uhr

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