Die FDP im Ampel-Bündnis

Warum die Harmonie trügt – ein Kommentar

Was ihr bei Jamaika nicht gelang, kann die FDP in einer Ampel-Koalition zelebrieren: Sie hat ihre Rolle gefunden – als Aufpasser. So harmonisch wie bisher wird es aber nicht weitergehen.

19.10.2021

Von Stefan Kegel

Berlin. Es ist fast vier Jahre her, dass FDP-Chef Christian Lindner den Abbruch der Sondierungen mit Union und Grünen verkündete. „Es ist besser, nicht zu regieren als falsch zu regieren“, erklärte er und besiegelte das Ende der Jamaika-Träume. Unter den Vorzeichen der Ampel-Koalition klingt das heute anders. Man sehe sich als Teil einer „Regierung der Mitte“, sagt er jetzt.

Fühlte sich die FDP 2017 als fünftes Rad am schwarz-grünen Wagen, hat sie nun eine Rolle gefunden, die sie als Alleinstellungsmerkmal inszeniert: die Liberalen als Aufpasser, damit SPD und Grüne weder im Staatshaushalt über die Stränge schlagen noch politisch zu weit links abdriften.

Damit verbindet sich natürlich auch eine konkrete Personalfrage: die Leitung des Finanzministeriums, die Christian Lindner nur allzu gern übernehmen würde, wie er seit Monaten andeutet. Aber nicht nur hier lauert noch einiges Streitpotenzial. Auch die wolkigen Sondierungsideen – und ihre Finanzierung – müssen nun zu einem konkreten Koalitionsvertrag ausformuliert werden. Es wäre ein Wunder, wenn die bisher zelebrierte rot-grün-gelbe Eintracht die nächsten Wochen ohne Blessuren übersteht.

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Erstellt:
19.10.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 33sec
zuletzt aktualisiert: 19.10.2021, 06:00 Uhr

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