Tübingen

Warten auf den Bus

Für die Digitalisierung im ÖPNV plädiert dieser Leser.

09.08.2022

Von Detlef Laub, Tübingen

Sonntag saß ich an „meiner“ Haltestelle und wollte nach Pfrondorf. Doch der Bus kam wieder nicht. Nicht gleich und nicht später. War ich zu spät? Ist der Bus zu früh gefahren? Eine App, die mir anzeigt, wo „mein“ Bus ist, ob er noch kommt oder schon weg ist, hätte mir Wartezeit und Frust erspart. Für Regionalbusse gibt es Echtzeitdaten. Bei uns gibt es wenige Anzeigen, deren Daten oft nicht zutreffen. Dabei betreiben die Stadtwerke ein LoRaWan (Long Range Wide Area Network, d. Red.), das diese Daten liefern kann. Nutzt nur keiner. Auch die SWT nicht. Alles nur Spielerei? Ich würde den Bus häufiger nutzen, wenn er öfter und zuverlässiger kommen würde. Mit Echtzeitdaten weiß ich beim Umstieg: Lohnt es sich, auf den Anschlussbus zu warten, oder gehe ich besser den Rest zu Fuß? Das erhöht die Attraktivität der ÖPNV. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass diese Digitalisierung unserer Infrastruktur oft nicht mitgedacht wird. So fehlt zum Beispiel eine Verknüpfung aller Verkehrsträger. Die Switch App in Hamburg macht das längst. Zum Glück gibt es eine Kandidatin, die sich genau solche Lösungen bei der OB Wahl vorgenommen hat. Bei Sofie Geisel ist Digitalisierung Programm. Und mein Bus? Keine Ahnung, ob der noch kam.