Kusterdingen

Warmes Holz-Geäst mit kristallinen Spitzen

Das Trio „Flagottavier“ gibt es seit zehn Jahren, „sein Name setzt sich zusammen aus den Instrumentennamen von Flöte, Fagott und Klavier zusammen, erklärt Gunnar Merkert am Freitagabend den rund 50 Zuhörern.

27.03.2023

Von mob

Bild: Horst Haas

Bild: Horst Haas

Diese hatten sich im Kusterdinger Klosterhof auf Einladung des AK „Kunst im Schloss“ zum Konzert-Abend der ungewöhnlichen Kombo eingefunden hatten. Mit langem Atem und rasenden Fingern ernteten Querflötist Roland Geiger, Fagottist Merkert und Nevena Bugarski am Flügel etwa mit einem „Duetto concertante über Themen von Verdi“ reichlich Applaus. Nebenbei erfuhr das Publikum, dass Antonio Torriani, einer der Autoren des Stücks, als Solo-Fagottist an der Mailänder Scala arbeitete, wohingegen Antonio Torriani ein Faible für Berge und die Schweiz hatte. Mit fröhlich singenden Flötenparts, warm verästelten Fagott-Einlagen und perlendem Klavier ging es durch das handwerklich aufwendige Programm, dessen sechs Titel aus den vergangenen zwei Jahrhunderten ihren Schwerpunkt auf Italien legten. Michael Glinka gelte als „Vater der russischen Musik“, erzählte Merkert etwa. Glinka erlebte in den 1830er-Jahren auf seiner Italien-Reise eine Krise, die er im „Trio Pathétique“ aufarbeitete. Treppenhaft stürzte das Klavier zusammen, düster dräuend bewegten die drei Musiker Glinkas innere Ungeheuer über die Bühne. Dabei erfüllte das Trio voll die Erwartungen, die in der Ankündigung geweckt worden waren. Dem Ensemble gelinge es immer aufs Neue, das Publikum mit bekannten und selten gespielten Meisterwerken der europäischen Musikgeschichte zu begeistern. Die Zuhörerinnen und Zuhörer in Kusterdingen waren jedenfalls hin und weg an diesem Abend im Klosterhof.

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Erstellt:
27.03.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 27.03.2023, 01:00 Uhr

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