Norwegen

Bluttat in Kongsberg: War es doch kein Terrorakt?

Der Verdächtige muss nun für vier Wochen in Untersuchungshaft. In der Vergangenheit hatte er psychische Probleme.

16.10.2021

Von afp/dpa

In Kongsberg zünden Personen Kerzen für die Opfer der Tat an. Foto: Terje Bendiksby/dpa

In Kongsberg zünden Personen Kerzen für die Opfer der Tat an. Foto: Terje Bendiksby/dpa

Oslo. Der Mann, der im norwegischen Kongsberg fünf Menschen getötet haben soll, muss für vier Wochen in Untersuchungshaft. Das hat das Gericht in Buskerud am Freitag entschieden. Die ersten zwei Wochen muss er isoliert verbringen. Außerdem verhängte das Gericht ein Besuchs-, Medien- und Briefverbot. Es ist nicht davon auszugehen, dass der 37-Jährige die Untersuchungshaft im Gefängnis verbringen wird. Der Mann wird nun von Ärzten betreut.

Der 37-jährige Däne hat eingeräumt, am Mittwochabend in Kongsberg mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen und anderen Waffen angegriffen zu haben. Der Sicherheitsdienst der norwegischen Polizei stufte die Tat zunächst als Terrorhandlung ein, schwächte den Verdacht später aber ab. Nach den Verhören mit der Polizei kamen offenbar Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit auf.

Täter war Außenseiter

Menschen aus dem Umfeld des Mannes sagten dem norwegischen Rundfunk NRK, der Däne leide seit langem unter psychischen Problemen und sei schon als Jugendlicher ein Außenseiter gewesen. Der Anwalt des Mannes teilte mit, dass sein Mandant von Rechtspsychiatern untersucht werden solle.

Staatsanwältin Ann Irén Svane Mathiassen sagte dem Fernsehsender TV2, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass der Mann die Tat geplant habe. „Es deutet auch nichts darauf hin, dass es eine Situation im Laden gab, die dies ausgelöst hat.“ Weitere Verhöre seien vorerst nicht geplant.

Die Bundesregierung hat sich unterdessen bestürzt über den tödlichen Angriff gezeigt. „Die Bundeskanzlerin und mit ihr die gesamte Bundesregierung ist schockiert über die brutale Gewalttat in der südnorwegischen Stadt Kongsberg“, erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin.