Notfallmedizin

Wannweil lehnt Rettungshubschrauber ab

Der Wannweiler Gemeinderat hat sich am Dienstagabend in einer Sondersitzung mit 8:6-Stimmen gegen die mögliche Stationierung eines Rettungshubschraubers auf einer örtlichen Ackerfläche nahe dem Gewerbegebiet Mark West ausgesprochen.

27.07.2022

Von mre

Symbolbild: Ulrich Metz

Symbolbild: Ulrich Metz

Der Riss im Rat ist quer durch die Fraktionen gegangen. Nur die CDU stimmte einheitlich ab, und zwar gegen die Stationierung. Bürgermeister Christian Majer hat dieser hingegen zugestimmt und zuvor den Standort verteidigt.

Der Debatte vorangegangen ist eine längere Bürgerfragestunde, in der Anlieger teils empört und heftig über den befürchteten Lärm bei Starts und Landungen geschimpft haben. Das ablehnende Votum ist mit Applaus quittiert worden, ebenso Debattenbeiträge gegen die Stationierung.

Wie berichtet, möchte das Land den Rettungshubschrauber „Christoph 41“ von Leonberg in die Region verlegen, um bisher unversorgte Punkte auf der Schwäbischen Alb in Notfällen zeitnah anfliegen zu können. Nach einem Gutachten der Uni München kommt für die Stationierung nur ein Standort auf der Achse Tübingen-Reutlingen in Betracht.

Im Kreis Reutlingen gibt es nun nach Ansicht des Landes keine Alternativen mehr. Im Kreis Tübingen möchten Uniklinik und die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik (BG) den Hubschrauber auf dem BG-Dach auf dem Tübinger Schnarrenberg stationieren, wie es im Rat hieß. Die Reutlinger Kreiskliniken hatten sich von der Stationierung in Wannweil einen zusätzlichen sechsten Rettungswagen sowie Vorteile in der Akquise von medizinischem Personal versprochen. Der ärztliche Direktor Prof. Friedrich Pühringer sprach von einer einmaligen Chance, die es nur alle 50 Jahre gebe.

Ein ausführlicher Bericht folgt.

Petition gestartet

Der Reutlinger Kevin Krumm startete am Mittwochmorgen umgehend eine Online-Petition: „Wir fordern einen Rettungshubschrauber für den Landkreis Reutlingen.“ Erstes Ziel: 2300 Unterschriften.