Rottenburg · Unglück
Haus droht einzustürzen: Familien brauchen neue Bleibe
Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk waren am Samstag bis spät in der Nacht im Einsatz: In der Rottenburger Schuh-Straße war ein Stück Wand aus einem Gebäude gebrochen und in einen Zwischenhof gestürzt. Die Bewohner mussten das Haus verlassen.
Am Samstagnachmittag wurden die Bewohner eines Hauses in der Rottenburger Schuhstraße durch einen gewaltigen Knall aufgeschreckt: Aus einer Wohnung im ersten Obergeschoss war ein türgroßes Stück Wand herausgebrochen und in eine Hofeinfahrt gestürzt.
Glücklicherweise hatte sich dort, wo normalerweise manchmal Kinder spielen, gerade niemand aufgehalten, so dass es keine Verletzten gab.
Risse ziehen sich über die Wände
Fluchtartig verließen die Bewohner das Haus: Sie befürchteten, dass es einstürzen könnte. Denn seit einem Wasserschaden vor zwei Jahren, so berichteten es Mieter, zogen sich Risse über die Wände. Deshalb hätten sie immer wieder den Kontakt mit dem Eigentümer aufgenommen und vor einiger Zeit auch die Stadt informiert.
Rottenburg: Der Einsatz am einsturzgefährdeten Haus in Bildern
Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk sind in der Rottenburger Schuh-Straße im Einsatz: Dort brach ein Stück Wand aus einem Gebäude und stürzte in einen Hof. Die Bewohner mussten das Haus verlassen. Bilder: Klaus Franke
© KLAUS FRANKE
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Die alarmierte Feuerwehr rief einen Statiker, um die Schäden am Gebäude zu begutachten. Das vorläufige Ergebnis: Die Bewohner dürfen wegen Einsturzgefahr nicht wieder zurück in ihre Wohnungen. Das Dach drücke auf die Hauswände, deren Stabilität unsicher sei, so die Auskunft der Rettungskräfte vor Ort. Die Mieter des Mehrfamilienhauses mussten die Nacht in einem Hotel verbringen.
Der Vermieter sagte dem TAGBLATT am Sonntag am Telefon, ihm sei nicht bewusst gewesen, in welch’ schlechtem Zustand das Haus sei.
Mit Hilfe des Technischen Hilfswerks wurde es nun vorerst gesichert. Sie Rechnung über vermutlich mehrere Tausend Euro geht an den Besitzer.
(Mehr dazu in der Montagsausgabe des TAGBLATTs und auf tagblatt.de).
Drei Familien suchen eine Wohnung
Über das Wochenende wurden die drei Familien im „Württemberger Hof“ einquartiert. Am Montag sollen sie in Wohnungen ziehen, die ihnen erst mal die Stadt zur Verfügung stellt. „Wenn sie nicht in ihre bisherigen Wohnungen zurückkehren können, gelten sie als obdachlos. Und dann sind wir in der Pflicht“, sagte Baubürgermeister Thomas Weigel am Samstagabend.
Die Wohnungen sind aber nur übergangsweise als Unterbringung gedacht. Mittelfristig brauchen die drei Familie eine neue Bleibe. Wer eine freie Wohnung zu vermieten hat und den Familien helfen möchte, kann sich beim Ordnungsamt melden, Telefon 07472/ 165235.