Schwimmen

WM der Superlative geht weiter

Die Freiwasser-Spezialisten haben es mit ihrer historischen Medaillenausbeute vorgemacht. Jetzt wollen die Becken-Asse und Wasserballer in Südkorea nachziehen.

20.07.2019

Von DPA

Finnia Wunram holte gestern die Silbermedaille über 25 Kilometer. Foto: Mark Schiefelbein/dpa Foto: Mark Schiefelbein/dpa

Finnia Wunram holte gestern die Silbermedaille über 25 Kilometer. Foto: Mark Schiefelbein/dpa Foto: Mark Schiefelbein/dpa

Die Freiluft-Fete soll auch unters WM-Hallendach getragen werden: Beflügelt vom „historischen Ereignis“ bei den Freiwasserschwimmern wollen die Becken-Asse in Südkorea nachlegen. „Die Euphorie ist schon in der Mannschaft angekommen“, sagte Teamchef Bernd Berkhahn am Freitag.

Zwei Tage bevor seine Sportler erstmals in der Halle angreifen wollen, kämpfte sich Finnia Wunram zum Abschluss der Wettbewerbe im Hafenbecken von Yeosu durch Sturm, Regen und Wellen zu Silber über 25 Kilometer. Wasserball-Bundestrainer Hagen Stamm erlebte mit seinem Team in einer packenden Partie die „süßeste Niederlage“ seiner Karriere und ist dem WM-Ziel ganz nah.

Mitreißende Weltmeisterschaftsauftritte versprach auch Berkhahn, während sein aussichtsreichster Goldkandidat Florian Wellbrock im Becken seine Bahnen zog. „Wir wollen hier wieder mitspielen in der Weltspitze, mit dabei sein und für Aufmerksamkeit sorgen“, sagte Berkhahn. Medaillenziele nannte er keine. Das tat auch Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen nicht, doch Angst vor einer Nullnummer wie zuletzt zweimal bei Olympischen Spielen scheint er nicht zu haben. „Ich bin überzeugt, dass wir in Gwangju deutsche Beckenschwimmer sehen werden, die sich in Final- und Medaillenrängen wiederfinden werden“, sagte er.

Wellbrock weiter im Fokus

Für die Rolle des Hoffnungsträgers ist derzeit niemand besser geeignet als Zehn-Kilometer-Champion Wellbrock. Seinen WM-Titel habe der 21-Jährige erstmal verarbeiten müssen, sagte Berkhahn. Doch Sorgen macht sich der Trainer des Ausnahmekönners nicht: Er sei „positiv überrascht“, wie gut Wellbrock dies gelinge. Zudem sei sein Schützling „sowohl physisch als auch psychisch“ in einer guten Verfassung.

Dasselbe konnte man wahrlich auch von Wunram behaupten. In ihrem über fünfstündigen Rennen bei widrigen Bedingungen musste sich die 23-Jährige am Ende nur Ana Cunha aus Brasilien geschlagen geben. „Ich bin gerade einfach nur froh, dass es durch ist. Dass da Silber bei rausgesprungen ist, ist natürlich noch umso schöner“, sagte Wunram fröstelnd, aber glücklich. Ihr Akku war leer. „Vielleicht ein bisschen feiern, vielleicht ein bisschen Kuchen“, meinte sie zum weiteren Tagesprogramm.

„Insgesamt war diese ganze Woche der Hammer für uns“, fasste Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz die erfolgreichsten Weltmeisterschaften seines Teams seit 2013 zusammen. Kurschilgen sprach auch mit Blick auf erstmals vier deutsche Olympia-Starter in dieser Disziplin gar von einem „historischen Ereignis“.

Hagen Stamm spendierte seinen Wasserballern nach dem 7:8 (2:1, 2:3, 3:2, 0:2) zum Vorrundenabschluss gegen den haushohen Favoriten Italien „ein Bier, vielleicht auch zwei – die Jungs dürfen raus“. Mit Platz zwei in der Gruppe D hatte die deutsche Mannschaft sich dank der knappen Niederlage selbst belohnt. In der ersten K.o.-Runde wartet am Sonntag (11.30 Uhr MESZ) nicht wie zunächst befürchtet Topgegner Spanien, sondern der klare Außenseiter Südafrika.

Viertelfinale anvisiert

Stamm schätzt den Wunschgegner, der die Vorrunde mit einer Tordifferenz von -38 abschloss, nur als „zweitklassig“ ein und nahm schon selbstbewusst das Viertelfinale ins Visier. „Wenn wir so spielen wie gegen Italien, dann werden wir das Ding schon schaukeln. Ich denke, dass wir den Einzug in die Top Acht feiern können. Das wäre ein Riesenschritt für den deutschen Wasserball“, sagte der Berliner, mit dessen Rückkehr auf den Bundestrainer-Posten der Erfolg zum Nationalteam zurückkam. dpa/sid

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Erstellt:
20.07.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 20.07.2019, 06:00 Uhr

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