Kommentar

Vorletzte Stufe

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bleibt bundesweit der Schrittmacher im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. So weit wie der CSU-Regierungschef will Baden-Württembergs grün-schwarze Landesregierung (noch) nicht gehen.

21.03.2020

Von ROLAND MUSCHEL

Stuttgart. Aber das Verbot von Zusammenkünften von mehr als drei Personen auf öffentlichen Plätzen, das Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag verkündet hat, ist der vorletzte Schritt und die ultimative Mahnung, die Warnungen endlich ernst zu nehmen.

Ob der letzte Schritt, also eine Ausgangssperre in der bayerischen oder wahrscheinlich härteren Variante folgt, liegt nun an allen. Die Stilllegung von Kitas, Schulen und Hochschulen, von Gastronomie und Geschäften, von Sportvereinen und Massenveranstaltungen macht nur Sinn, wenn sich die Bürger an die damit verbundene Maßgabe halten, die sozialen Kontakt massiv einzuschränken.

Wenn also weiterhin zu viele Menschen sorglos, trotzig oder egoistisch agieren, wird die Landesregierung nicht umhinkommen, von Montag an auch für Baden-Württemberg Ausgangssperren zu verhängen.