Telekom-Prozess

Kommentar: Vorbild für andere

Warum nicht gleich so, lautet die berechtigte Frage. Die einzigen, die in den zwei Jahrzehnten des Prozesses verdient haben, waren Scharen von Anwälten.

24.11.2021

Von Rolf Obertreis

Viele Anleger waren längst frustriert, haben nach dem dramatischen Kurssturz nicht nur die T-Aktie, sondern Aktien generell links liegen gelassen, das Vertrauen in die Börse verloren und sich mit mickrigen Zinsen auf dem Sparkonto zufriedengegeben.

Und die Telekom? Sie wurde immer wieder an das Desaster erinnert, gerade vor wenigen Tagen, als sich der erste Börsengang zum 25. Mal jährte. Es war und ist ein dunkler Fleck in den Büchern des Unternehmens, das immer noch direkt und indirekt zu rund einem Drittel dem Bund gehört. In der Bonner Zentrale war man es offenbar leid. Nur so lässt sich erklären, dass sich der Konzern mit den Klägeranwälten auf einen Vergleich geeinigt hat, der geneppten Aktionären ihren Schaden nahezu komplett ersetzt. Besser kann die Klage nicht enden. Das sieht nicht nur das Gericht so, sondern auch Aktionärsschützer.

Bei VW und Porsche sollte man genau auf den gelungenen Vergleich im Telekom-Verfahren schauen. Er sollte Vorbild sein für die Musterverfahren rund um den Dieselskandal. Oder wollen sich die beiden Autokonzerne auch noch jahrelang mit Kläger und ihren offensichtlich berechtigten Forderungen auseinandersetzen?

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Erstellt:
24.11.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2021, 06:00 Uhr

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