Neuer Hochpunkt für die Stadt

Vor dem Hamburg-Mannheimer-Haus entsteht ein 14-geschossiges Gebäude

Ein 14-geschossiges Hochhaus wird künftig den westlichen Eingang zur Reutlinger Innenstadt markieren. Beim Architekturwettbewerb setzte sich das Büro Walk mit diesem Vorschlag durch. In drei Jahren könnte das Gebäude stehen.

06.12.2015

Von Thomas de Marco

Vor dem Hamburg-Mannheimer-Haus entsteht ein 14-geschossiges Gebäude

Reutlingen. Baubürgermeisterin Ulrike Hotz lobte bei der Präsentation des Siegerentwurfs die mutige Entscheidung der Reutlinger Architekten, mit dem 14-geschossigen Gebäude an der Ecke Eberhard- und Adenauerstraße vor dem so genannten Hamburg-Mannheimer-Haus einen weiteren Hochpunkt für Reutlingen zu setzen. Bekanntlich baut Schöller und Partner neben dem Hauptbahnhof ein 16-geschossiges Hochhaus am Stuttgarter Tor.

Der Stuttgarter Investor Blue Estate hat das etwa 5000 Quadratmeter große Gelände beim Reutlinger Westbahnhof vergangenes Jahr bereits gekauft – inklusive des Hamburg-Mannheimer-Hauses. Dieses wird stehenbleiben und in einem zweiten Schritt nach dem Bau des Hochhauses saniert. „Die gute Qualität dieses Gebäudes muss erhalten bleiben, das ist der Vorteil des Siegerentwurfes“, sagt Blue-Estate-Geschäftsführer Axel Ramsperger.

Im Sommer werde voraussichtlich das Baugesuch für das Hochhaus mit 6200 Quadratmetern Wohn- und Büroflächen gestellt, Ende 2016 solle dann mit dem Bau begonnen werden. 90 Tiefgaragenplätze sind vorgesehen. Um die 20 Millionen Euro werden dafür veranschlagt. „Wir freuen uns auf diese Aufgabe“, betont Ramsperger.

Er geht davon aus, dass dieses Gebäude in drei Jahren fertig sein könnte. „Wir liefern den ersten Stein für das Quartier, das hier entstehen soll.“ Das Besondere am Projekt sei die städtebaulich herausragende Lage als neuer Ankerpunkt in Verbindung mit Tübinger Tor, künftigem GWG-Neubau und Stadthalle, sagt Baubürgermeisterin Hotz zum geplanten Tower.

Auch der zweite Platz bei dieser Mehrfachbeauftragung ging an ein Reutlinger Büro: Die Schwille-Architekten überzeugten die Jury dabei mit einem Entwurf, der als städtebauliche Vision für die Zukunft in Frage kommt. Dieser Entwurf umfasst das gesamte, etwa 30 000 Quadratmeter große Areal zwischen Adenauer- und Eber-hardstraße, dem Neubau der Gustav-Werner-Stiftung sowie der Bahnlinie. Das ist zwar noch ein Blick in die fernere Zukunft, die frühestens in 20 Jahren beginnt – trotzdem diskutierte Pfarrer Lothar Bauer, der Vorstandsvorsitzende der Bruderhaus-Diakonie, bei der Präsentation bereits intensiv mit den Planern. Denn einige Gebäude in diesem Areal gehören der Bruderhaus-Diakonie.

Zunächst aber wird nun das Hochhaus errichtet. Dieses Projekt lasse sich gut einfügen in den Schwille-Vorschlag, sagt Eckart Rosenberger von der Jury. Er habe sich sehr gefreut, dass bei diesem anonymen Verfahren die beiden ersten Plätze an Reutlinger Büros gingen, erklärt der Architekt und Stadtplaner. Erst als die Umschläge geöffnet wurden, sei bekannt geworden, wer hinter den Entwürfen steckt, betont Rosenberger. Die Mehrfachbeauftragung hat nach Angaben der Stadt etwa 80 000 Euro gekostet.

Neues Apartment-Haus in der Bösmannstraße

Nicht weit vom Hamburg-Mannheimer-Haus im Westen der Reutlinger Innenstadt entsteht ebenfalls Neues: In der Bösmannstraße  baut die Firma Krams Projektentwickler ein Haus mit 42 voll möblierten Business-Apartments. Nach den Abbrucharbeiten im November ist nun am heutigen Montag der Spatenstich für dieses Projekt. Die Ein- bis Zweizimmerapartments haben etwa 25 bis 55 Quadratmeter Wohnfläche und sollen bis zum Frühjahr oder Sommer 2017 fertiggestellt sein. Nach nur vier Monaten Vertriebszeit sei bereits für jedes Apartment ein Kaufinteressent gefunden worden, erklärt Krams-Prokurist Christoph Epple.