US-Star in der Abfahrt mit großem Vorsprung - Ferstl stürzt in Beaver Creek

Vonn siegt am "LakeLindsey"

Ski-Star Lindsey Vonn hat die Weltcup-Abfahrt von Lake Louise gewonnen und einmal mehr auf ihrer Lieblingsstrecke überragt. Viktoria Rebensburg spielte im Kampf um den Sieg keine Rolle.

05.12.2015

Von SID

Rasant unterwegs: Lindsey Vonn gewann gestern die Abfahrt in Lake Louise mit großem Vorsprung. Foto: Imago

Rasant unterwegs: Lindsey Vonn gewann gestern die Abfahrt in Lake Louise mit großem Vorsprung. Foto: Imago

Lake Louise/Beaver Creek. In der Abfahrt von "Lake Lindsey" war sie einmal mehr von der Konkurrenz nicht zu fassen, dennoch war Lindsey Vonn nach dem 68. Weltcupsieg ihrer grandiosen Karriere um Understatement bemüht. "Ich hatte keinen perfekten Lauf, und ich bin auch nicht unschlagbar", sagte die 31-jährige Amerikanerin im Zielraum: "Die jungen Mädels kommen stark, aber zum Glück habe ich es wieder mal geschafft."

Die beiden Österreicherinnen Cornelia Hütter und Ramona Siebenhofer auf den Plätzen zwei und drei hatten allerdings einen deutlichen Rückstand auf Vonn. Hütter lag fast sechs Zehntelsekunden hinter der Olympiasiegerin von Vancouver, bei Siebenhofer war es schon mehr als eine Sekunde. "Ich denke schon, dass Lindsey auch hier zu schlagen ist", sagte die 24-jährige Siebenhofer, die erstmals in ihrer Karriere auf dem Stockerl stand: "Irgendwann werden wir sie auch schlagen - vielleicht ja schon nächstes Jahr."

Von dem war Viktoria Rebensburg in Lake Louise ein gutes Stück entfernt. Die 26-Jährige aus Kreuth, Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010, kam wie schon beim Riesenslalom in Sölden und Aspen auch in der Abfahrt nicht wie erhofft in Schwung. Im oberen Streckenabschnitt geriet sie bei einer Welle in Rücklage und hatte bei der dritten Zwischenzeit bereits 1,16 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Am Ende belegte Rebensburg nur Platz elf. Ann Katrin Magg aus Überlingen folgte auf Rang 36.

Bei den Männern hat derweil der Norweger Aksel Lund Svindal die Abfahrt von Beaver Creek gewonnen und feierte damit seinen fünften Sieg auf der giftigen Piste "Birds of Prey". Insgesamt war es Svindals 28. Erfolg im Weltcup, in der Vorwoche hatte er Abfahrt und Super-G in Lake Louise gewonnen. Josef Ferstl (Hammer), der in den Trainingsläufen mit den Plätzen drei und zwölf überzeugt hatte, schied nach einem spektakulär aussehenden Sturz aus. Der 24-Jährige hatte im Steilhang viel riskiert und lag gut in der Zeit, räumte aber bei der Anfahrt auf das Gleitstück ein Tor ab und konnte sich erst kurz vor dem Netz abfangen. Ferstl blieb unverletzt und fuhr selbst ins Ziel, wo er von den Zuschauern mit Applaus begrüßt wurde. "Ich weiß selber nicht so genau, warum es mich dort rausgehauen hat", sagte Ferstl anschließend: "Ich war gut unterwegs, es war auch nicht mal eine besonders schwere Stelle, nix Dramatisches." Seinen Start im Super-G sieht er durch den Sturz nicht gefährdet.