Tennis

Von Superkräften und Powerfrauen

Angelique Kerber, die zweifache Gewinnerin des Porsche Grand Prix, dämpft nach überstandener Grippe die Erwartungen. Heute beginnen die Hauptfeld-Matches des Stuttgarter Turniers.

23.04.2019

Von HELEN WEIBLE

Angelique Kerber hat in den vergangenen zwei Wochen nur wenig Tennis gespielt. Ihren Start beim Stuttgarter Turnier lässt sie sich aber nicht nehmen. Foto: Alex Grimm

Angelique Kerber hat in den vergangenen zwei Wochen nur wenig Tennis gespielt. Ihren Start beim Stuttgarter Turnier lässt sie sich aber nicht nehmen. Foto: Alex Grimm

Stuttgart. Gerade für Tennis-Stars wäre es manchmal bequemer, sich von einem Ort zum anderen beamen zu können. Bei dem enormen Reisepensum, das sie haben. Wenn Angelique Kerber, die dreifache Grandslam-Siegerin und doppelte Porsche-Gewinnerin, sich eine Superkraft wünschen könnte, dann wäre es genau diese Fähigkeit. Superheldinnen – für die Macher des Porsche Grand Prix, der seit Samstag in der Porsche-Arena die Crème de la Crème im Damen-Tennis versammelt, sind alle Heroinnen.

Und kurzerhand wurden die acht Topgesetzten des mit 662?000 Euro dotierten Spektakels virtuell in Superhelden-Kostüme im Marvel-Comics-Stil gesteckt und blicken so auf den Centre Court herab. Muss man übernatürliche Kräfte besitzen, um in der schwäbischen Metropole etwas zu holen? Das nicht, aber viel Pfiff – Maria Scharapowa, die Seriengewinnerin, fühlte sich jedenfalls nicht bereit für die Herausforderungen und zog kurzfristig zurück. Auch ohne Sloane Stephens (USA/WTA8) und Elina Switolina (Ukraine/6), die absagten, liest sich die Setzliste noch klangvoll. Die Siegerin erhält einen 450 PS starken, spacig blauen Sportwagen als Trophäe.

Nachdem dieses Jahr bei 18 Turnieren immer wieder eine andere triumphierte, ist davon auszugehen, dass nicht die WTA-Position und Erfahrung ausschlaggebend sein werden, sondern wer am schnellsten in Stuttgart in seinen Rhythmus findet.

Schwer wird es für die Weltranglistenfünfte Kerber, die in ihrem rosa Hoody zwar frisch und gelassen wirkte, jedoch zwei Wochen grippekrank „fast nichts“ machen konnte. In Riga beim Fed Cup fehlte sie, erst seit zwei Tagen sei sie wieder im Training. Bei „ihrem Heimturnier“ wolle sie auf jeden Fall jeden Moment genießen. „Ich kenne das Gefühl, hier zu gewinnen und werde mein Bestes geben“, sagte sie lachend. Bei jedem anderen Turnier hätte sie gepasst und sich ausgeruht, nicht aber, wenn es um Stuttgart geht. Dabei ist das Turnier auch die besondere Vorbereitungsbühne für das große Ziel „Paris“. Der Titel bei den French Open ist der einzige, der Kerber noch in der Sammlung fehlt. Doch wenn hier jeder Prozentsatz über Sieg oder Niederlage entscheidet, dann hat Kerber mit mäßiger Spielpraxis die schlechtesten Karten. Donna Vekic (Kroatien) heißt ihre Auftaktgegnerin.

Grundsätzlich hat das Stuttgarter Tennisturnier über die Osterfeiertage mit guten Nachrichten aus deutscher Sicht begonnen. Die Sigmaringerin Anna Zaja als auch ihre Teamkollegin des TEC Waldau, Anna-Lena Friedsam, überzeugten in der Qualifikation mit starken Leistungen. Die mit einer Wildcard ausgestattete Metzingerin Laura Siegemund freut sich aufs Heimpublikum. Die 31-Jährige fühlt sich nach den Turnieren in den USA („Es war okay“) fit und motiviert, um ihren Coup von 2017 zu wiederholen. Im Vorjahr war sie – wie Kerber – viel zu früh ausgeschieden. Aber dieses Jahr, so interpretiert Kerber ihr Superhelden-Outfit, gibt es ja nur „Powerfrauen“.

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Erstellt:
23.04.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 23.04.2019, 06:00 Uhr

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