Science City: Reutlingen, wie es krabbelt

Vom 2. April an bevölkern Rieseninsekten die Reutlinger Innenstadt

Der Weberknecht, der am Listplatz vor dem Bahnhof aufgestellt wird, sieht eher aus wie eine Riesentarantel, die es aber ebenfalls unter den Ausstellungsobjekten gibt: Neuneinhalb Meter breit und viereinhalb Meter hoch ist die Figur, die vom 2. April an in der Reutlinger Innenstadt zu sehen sein wird.

20.03.2017

Von Matthias Reichert

Sage noch einer, Marienkäfer seien possierliche Tierchen. Bild: Faden

Sage noch einer, Marienkäfer seien possierliche Tierchen. Bild: Faden

Auf dünnen Beinchen ragt ein massiger Körper empor – der Gruseleffekt ist gewollt. Das Stadtmarketing StaRT und die Einzelhändlerorganisation RT aktiv machen Reutlingen, wie berichtet, zehn Wochen lang zur „Science Ciry“. Die Rieseninsekten aus Silikonkautschuk, Fiberglas und Metallgerüsten wurden eigens für den Reutlinger Auftritt in China angefertigt. Die Kosten für die Aktion verortet StaRT-Chefin Tanja Ulmer im sechsstelligen Bereich, wobei sich zahlreiche Sponsoren beteiligt haben.

Die Wissenschaftsstadt knüpft an die spektakulären Ausstellungen mit Dinosauriern und weiteren Urviechern an, die 2004, 2007 und 2011 tausende Besucher von nah und fern in die Stadt lockten. „Wir wollen wieder überregional Zugkraft entwickeln“, sagt der RT-aktiv-Vorsitzende Christian Wittel. Die Idee sei ihm bei einem Besuch mit seinen Kindern auf der Experimenta in Heilbronn gekommen. Wittel schwärmt vom „Erlebnis für die ganze Familie – da wird auch im Vater der Spieltrieb geweckt.“

Überdies werden in der Innenstadt rund 20 Versuchsstationen für Mitmach-Experimente aufgebaut. Dabei kann man beispielsweise ausprobieren, wie hoch man als Floh springen kann. Eine „Bionik“-Ausstellung hilft dabei, von der Natur zu lernen. Denn die Fähigkeiten von Pflanzen und Tieren dienen oftmals als Vorbild für technische Erfindungen des Menschen, heißt es bei StaRT. In einem Container im Bürgerpark wird eine Wissenswerkstatt aufgebaut, vier „Wissens-Trucks“ der Landesregierung lassen am „Krankenhäusle“ keine neugierige Frage offen. Vormittags können sich Schulklassen informieren, nachmittags die übrige Bevölkerung.

Projektpartner ist das Umweltbildungszentrum Listhof, dessen 2014 eröffnetes Krabbeltierhaus den Anstoß für das Event gegeben hat. Die Hochschule berichtet außerdem über virtuelle Realität. Und auch im Naturkundemuseum gibt es Vorträge und eine Begleitausstellung. 50 Reutlinger Einzelhändlerinnen und -händler zeigen Tierfotos einer Reutlinger Naturfotografin. „Das Projekt hat Energien in ganz unterschiedlichen Bereichen freigesetzt“, sagt Christian Wittel. Laut Tanja Ulmer sei dadurch „ein nachhaltiges Netzwerk entstanden. Eröffnet wird die „Science City“ am 2. April um 13 Uhr auf dem Marktplatz, zugleich ist dann auch verkaufsoffener Sonntag. Ausklingen wird das Projekt am 10. Juni mit einer langen Einkaufsnacht.

Bitte nicht auf die Rieseninsekten klettern!

Natürlich werden die riesigen Insektenfiguren die Kinder zum Draufsteigen locken. „Von dem Marienkäfer werden wir die kleinen Kinder wohl nicht mehr runterkriegen“, so Stadtmarketing-Chefin Tanja Ulmer. Aber bei anderen Figuren wie den beiden großen Spinnen könnte das Draufsteigen gefährlich werden. „Dafür sind sie nicht gebaut“, so Ulmer. Die Veranstalter wollen nun Warnschilder aufstellen – denn alle 18 Figuren überwachen könnten sie nicht.

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Erstellt:
20.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 20.03.2017, 01:00 Uhr

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