Tübingen · Ausstellung

Voll im Leben

Anlässlich ihres 60. Geburtstags ist die Lebenshilfe im Stadtmuseum zu Gast.

23.09.2021

Von janb

Es begann als Initiative und mündete in der Tübinger Lebenshilfe. Sie stellt im Stadtmuseum aus. Bild: Anne Faden

Es begann als Initiative und mündete in der Tübinger Lebenshilfe. Sie stellt im Stadtmuseum aus. Bild: Anne Faden

Was in den 1950er-Jahren als Elterninitiative begann, besteht nun seit 60 Jahren. In der Nachkriegszeit ging es bei dieser Initiative vor allem darum, „versteckte Kinder“ in die Öffentlichkeit zu holen. Zuerst kam ein Kindergarten für Kinder mit Behinderung, damals noch eine Sondereinrichtung. Später eine Schule. Mit wachsenden Aufgaben kamen mehr Fachkräfte hinzu und das Lebenshilfehaus in der Friedrich-Dannenmann-Straße entstand.

Heute erreicht die aus der Initiative hervorgegangene Lebenshilfe rund 500 Menschen mit Behinderung in allen Städten und Gemeinden im Landkreis Tübingen. Das Ziel der Lebenshilfe ist es, Menschen mit Behinderung eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. So wurden neben einem umfangreichen Freizeitprogramm beispielsweise Wohngemeinschaften gegründet, die durch Ehrenamtliche und Fachkräfte begleitet werden. Durch das Bildungsprogramm „Job Fit“ gelingt es, Menschen für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird nach Arbeitsmöglichkeiten gesucht, die den persönlichen Fähigkeiten und Neigungen entsprechen. Dabei arbeitet die Lebenshilfe eng mit Betrieben aus der Region zusammen und bietet dabei nicht nur Hilfe für zukünftige Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber.

Die Ausstellung „Voll im Leben“ zeigt Fotos, Texte, persönliche Gegenstände, einen Film und eine Dia-Show über den langen Weg zur Teilhabe von der Nachkriegszeit bis heute. Die Lebenshilfe Tübingen habe in dieser spannenden Geschichte stets Pionierarbeit geleistet, sagt sie selbst. Für die Vernissage am 25. September sind alle Plätze belegt. Die Ausstellung kann bis zum 31. Oktober mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr im Foyer des Stadtmuseums gesehen werden. Der Eintritt ist frei.