Tübingen

Völlig überzogen

16.01.2019

Von Monika Petersen, Tübingen

Die Gegner des Stadtteiltreffs verteidigen den Anspruch, ein ganzes Stadtviertel mit über 3000 Köpfen zu dominieren. Die Bewohner der teuersten Wohnungen sollen das letzte Wort haben, niemand sonst. Über 90 Prozent von ihnen sollen gegen einen Abendbetrieb im Stadtteiltreff votiert haben, was mangels Bezugsgröße wenig aussagt. Unklar ist auch, um welche Frage es überhaupt ging. Auf einer Stadtteil-Versammlung in 2018 hatten etwa 80 Anwesende sich deutlich für einen Treff mit Öffnungszeiten bis 22.30 Uhr ausgesprochen, darunter auch unmittelbare Nachbarn.

Es ist ja bekannt: Die Initiative dort wird von zwei Personen dirigiert, die schon im Blick auf die unerwünschte Beschattung ihrer Terrassen im Penthouse-Bereich auf die breite Unterstützung durch die Nachbarn verwiesen und damit dem Erstkäufer des Grundstücks, der Herzoglichen Hofkammer, Zugeständnisse bei der Höhe der Nachbarbauten abgetrotzt hatten. Nun geht es um die geplante Nutzung von 110 m2 im Erdgeschoss eines der neuen Häuser durch die Stadt und die Kirchengemeinde. Dafür treibt dieser Club eine von jeher völlig überzogene Darstellung des kommenden Lärms vor sich her. Einer von ihnen drohte unlängst lautstark gegen das anfangs geplante Café mit Nahversorgung: „Ich werde dafür sorgen, dass niemand dort kauft“. Und die Versorgungsanstalt sitzt mit im Boot.

Solche Leute brauchen keine Sozialkonzeption für die Tübinger Stadtteile, erst recht kein Stadtviertel um sich herum. Wer schenkt ihnen eine Insel, wo sie unter sich bleiben können?

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Erstellt:
16.01.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 16.01.2019, 01:00 Uhr

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