Gomaringen · Unterhaltung

Vladi und Christof Altmann: Die Gemüseband spielt auf

Vladi und Christof Altmann begeisterten Kinder im Gomaringer Schlosshof.

24.08.2021

Von Jürgen Jonas

Bei Vladi (links) und Christof Altmann (rechts) wird sogar Gemüse zum Hit. Bild: Erich Sommer

Bei Vladi (links) und Christof Altmann (rechts) wird sogar Gemüse zum Hit. Bild: Erich Sommer

Es ist Sonntagnachmittag. Zeit zum Gähnen. Keineswegs. Im Hof des Gomaringer Schlosses geht es lebhaft, lautstark, lustig zu. Christof Altmann ist voll des Lobes für die vielen kleinen und großen Gäste: „Ihr seid ja ein fideler Haufen hier in Gomaringen,“ ruft er. Vladislava Altmann bläst dazu fröhlich in ihr tröteliges Gießkannen-Saxophon.

Das Ehepaar steht, eingeladen von der Volkshochschule, in seiner Eigenschaft als „Liedertheater Altmann“ auf seiner kleinen, zauberhaften Bühne und kann das Publikum zu mancherlei bewegen, zum Mitmachen, Musizieren, Munterwerden. Sie führen ihr Lieder-Programm „Warum ist die Banane krumm?“ vor, formen dabei um- und vorsichtig ein Kollektiv aus Kleinkünstlern, das sich richtig was traut. Das läuft prima.

Die beiden haben viele Jahre Erfahrung im Umgang mit dem, was Kinder hören, sehen, singen wollen. Sie verstehen die Kinder, und die Kinder verstehen sie. Die gute Kinderlaune überträgt sich auf die Eltern, zieht Großeltern und Anverwandte mit und wirkt sich auch noch auf die sonstigen Gäste aus. Schon beim Aufwärmen, das die Christofsche Gitarre anheizt, gehen Beine, Arme, Zehen hoch, wackeln die Gomaringer Popos wie verrückt, Hampelmanngeschüttel setzt ein, auch soll man grunzen wie ein Schwein und fühlt sich noch einmal so fein.

Ab in den Urwald

Dann geht es gleich in den Urwald mit den Kindern auf der Bühne. Sie bekommen wildbewachsene Urwaldhüte aufgesetzt, eine Bananenprinzessin wird gekürt, von allerlei Instrumenten wird die Titel-Frage beantwortet: „Weil niemand in den Urwald zog und die Banane grade bog.“ Weder das Krokodil noch das Dromedar, auch das Flusspferd lehnt ab, um seine schicke Frisur nicht zu ruinieren. Hihi. Es wird getrommelt, Humbababahumba psalmodiert, aus einem Plastikeimer Echos hervorgeholt, man kann mit Schenkeln, Bauch, Brust trommeln, mit der Gurgel gurgeln. Bellen wie die Hunde oder quaken wie die Frösche.

Eine feine Kakadu-Dame mit Federhut trifft auf den Löwen Balduin, dann stellen die Altmanns eine Gemüseband zusammen, mit Tomate, Blumenkohl, Karotte und Paprika, die mit Klapper-Brettern, Gießkannenbass, Tröten- Trompete und Schellenbaumgestampf hantieren. Dann die Riesenüberraschung: Ein Fabeltier, der „in Gomaringen weltberühmte Drache Fridolin“, lässt sich blicken, will Feuer spucken, hat nur Schabernack im Sinn. Wieder einmal haben die Altmanns es geschafft, eine besondere Atmosphäre zu schaffen.

Dank an die Kinder: „Ihr habt den Regen vertrieben.“ Dem starkbewölkten Himmel selbst muss das gefallen haben. Nur manchmal schickte er ein paar mickrige Tröpfelchen. Passend zum Ort: ein liederlicher Abschluss. Das schöne Burgfräulein und der Spielmann mit der Laute rufen alle Edelleute zum heiterschnellen Tanz. Zur Zugabenverabreichung zieht Christof Altmann eine goldbeknöpfte Uniformjacke an und eine Schaffnermütze auf, teilt unsichtbare Eisenbahndampfzugfahrkarten (schon gelöchert) aus und setzt das Akkordeon in Gang, um alle aufspringen zu lassen auf die schwäbsche Eisebahne. Abpfiff. Bitte mal wieder anfahren.

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Erstellt:
24.08.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 25sec
zuletzt aktualisiert: 24.08.2021, 01:00 Uhr

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