Pandemie

Viren in Kita bremsen Schulöffnung im Land aus

Ministerpräsident Kretschmann will Entscheidung zu Grundschulen und Kitas überdenken – weil eine Corona-Mutation in Freiburg aufgetaucht ist.

28.01.2021

Von ROM/EHA/KG/DPA

Nach einem Corona-Ausbruch in einer Freiburger Kita verzichtet die baden-württembergische Landesregierung zunächst auf eine landesweite Öffnung von Kindertagesstätten und Grundschulen. Zwei Kinder seien mit einer Virus-Mutation infiziert, 20 weitere Kinder und Mitarbeiter hätten sich angesteckt, teilte Regierungschef Winfried Kretschmann in Stuttgart mit. Es werde geprüft, ob es sich auch in diesen Fällen um die neue Virusvariante handele. „Sollte sich der Mutant schon jetzt bei uns breit machen, müssten wir uns dieser neuen Lage stellen“, sagte Kretschmann; auch die Frage der Schulöffnung müsse dann neu bewertet werden. Insgesamt wurden am Mittwoch landesweit 13 weitere Fälle mit den neuen Virusvarianten bekannt.

Kretschmann und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wollten am Mittwoch verkünden, Kitas und Grundschulen ab 1. Februar schrittweise zu öffnen. Das ist nun wieder fraglich. Kretschmann sagte, er habe die Entscheidung immer davon abhängig gemacht, dass die Pandemielage es zulasse. Nun müsse man erst Klarheit haben, bevor man neu entscheiden könne. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte: „Ich rate dazu, von einer Öffnung in der nächsten Woche abzusehen.“ Bildungsverbände äußerten sich ähnlich: GEW-Landeschefin Monika Stein plädierte dafür, die Schulen frühestens nach der Fastnachtspause am 22. Februar zu öffnen.

Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat vor einer verfrühten Öffnung der Schulen gewarnt. „Erst wenn die Infektionszahlen stabil runtergehen, und wir genauere Erkenntnisse über die Mutationen haben, können die Schulen wieder nach und nach geöffnet werden“, sagte sie dieser Zeitung. Sie sprach sich dabei für ein regional unterschiedliches Vorgehen aus. „Dort, wo das Infektionsgeschehen wieder unter Kontrolle ist, wird man sich mehr erlauben können als an anderen Landesteilen“, betonte sie. rom/eha/kg/dpa