Stuttgart
Vier Hochschulen mit fehlerhaft vergebenen Berufungszulagen
Das Wissenschaftsministerium hat nach einer Befragung von Hochschulen wegen fehlerhaft vergebener Berufungszulagen Bilanz gezogen: An drei Hochschulen wurden 17 Fälle entdeckt, die ähnlich gelagert sind wie die Zulagenaffäre an der Verwaltungshochschule Ludwigsburg.
Stuttgart. Dort sind Ex-Rektor und Ex-Kanzler wegen Untreue im besonders schwerem Fall und 13 Professoren wegen der Beihilfe dazu angeklagt.
Nach einer Mitteilung des Ressorts von Ministerin Theresia Bauer (Grüne) vom Donnerstag sind die Pädagogische Hochschule Heidelberg (zwölf Fälle), die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (vier Fälle) und die Universität Mannheim (ein Fall) betroffen.
Gefragt wurden 44 Hochschulen nach Berufungs- oder Bleibezulagen, ohne dass tatsächlich Berufungs- oder Bleibeverhandlungen mit einem Professor geführt worden wären. Der relevante Zeitraum begann mit dem Jahr 2005.
In keinem der Fälle, die die Befragung ergab, liegt laut Ministerium derzeit ein konkreter Anfangsverdacht vor; deshalb sei auch eine Information der Staatsanwaltschaft nicht erforderlich. Das Ministerium forderte die betroffenen Hochschulen auf, rechtmäßige Zustände herzustellen. Die Zusammenarbeit mit ihnen sei sehr kooperativ.
Bei einer Hochschule in Konstanz ist der Fall anders gelagert: Dort war die fehlerhafte Vergabe von Leistungszulagen entdeckt worden.