Tübingen gewinnt den Gender Award 2023: Vielfältiges für die Gleichstellung

Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen hat der Universitätsstadt Tübingen den Gender Award in der Kategorie der Kommunen mit weniger als 100000 Einwohnern und Einwohnerinnen verliehen. Oberbürgermeister Boris Palmer und die städtische Gleichstellungsbeauftragte Luzia Köberlein haben den Preis am Montag im Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin entgegengenommen. Die diesjährige Schirmherrin ist Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

„Der Gender Award bestätigt noch einmal, dass Tübingen gleichstellungspolitisch auf einem guten Weg ist“, freut sich Oberbürgermeister Boris Palmer. „Welche andere Stadt kann schon auf Geschlechterparität im Gemeinderat und auf 45 Prozent Frauen in Führungspositionen der Verwaltung verweisen?“ Auch bei der Gleichstellungsbeauftragten und den Mitarbeitenden der Stabsstelle Gleichstellung und Integration ist die Freude groß: „Gleichstellungsarbeit wird in Tübingen von vielen getragen – in Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft. Dieses Engagement wird nun ausgezeichnet“, sagt Köberlein.

In der Urteilsbegründung werden mehrere Punkte genannt: Tübingen ist als kleinere Kommune der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern beigetreten und hat einen umfangreichen Aktionsplan aufgelegt. Tübingen hat das Jubiläumsjahr zu 100 Jahren Frauenwahlrecht strategisch genutzt. Deutlich erkennbar sei das Ziel, traditionelle Geschlechterstereotype und Rollenstrukturen aufzubrechen. Besonders gefallen hat der Ansatz, der die Probleme vielfältiger Diskriminierungen und Benachteiligungen aufgreife. Beispielhaft sei das Forschungs-, Ausstellungs- und Kultur-Projekt „Queer durch Tübingen“.

Als weiteres Alleinstellungsmerkmal sah die Jury das Gender-Mainstreaming in der städtischen Erinnerungskultur und im Sport. Anerkennung fand, dass Engagement und Schaffen von Frauen in der Stadt sichtbar gemacht werden. Punkten konnte die Stadt auch mit der Repräsentanz von Frauen in kommunalpolitischen Gremien.