Tennis

Viele Siegerinnen der Herzen

Superstar Maria Scharapowa und eine deutsche Siegesserie prägten das Stuttgarter WTA-Turnier.

24.04.2020

Von HELEN WEIBLE

Laura Siegemund in Aktion. Foto: Diorgenes Pandini/dpa

Laura Siegemund in Aktion. Foto: Diorgenes Pandini/dpa

Stuttgart. Der Porsche Tennis Grand Prix, mehrmals von den Spielerinnen zum beliebtesten Turnier auf der WTA-Tour gewählt, hätte in dieser Woche in Stuttgart stattfinden sollen. In der Porsche-Arena lieferten sich Weltklasse-Spielerinnen schon viele umkämpfte Matches. In den vergangenen Jahren wurde hier wahrhaftig Geschichte geschrieben. Da das Tennis-Spektakel dieses Jahr ausfällt, bietet es sich an, auf einige Höhepunkte zu blicken.

Besonders präsent war im vergangenen Jahrzehnt Maria Scharapowa. 2012 kam, sah und siegte sie. Der Superstar aus Russland zog das Publikum vom ersten Aufschlag an in seinen Bann. Im Traumfinale bezwang Scharapowa die damalige Nummer eins, Viktoria Azarenka. Viel besser hätte ein Regisseur das Finale im Folgejahr 2013 nicht inszenieren können: Scharapowa gegen Na Li, die beiden Topgesetzten. „Für einen Porsche findet sich immer ein Platz“, hatte sie gesagt und die Chinesin in zwei Sätzen besiegt. 2014 sollte sie ihren dritten Sportwagen mit nach Hause nehmen. Doch die wahre Siegerin der Herzen war die Serbin Ana Ivanovic, heute die Ehefrau von Bastian Schweinsteiger.

2017 stand Maria Scharapowa noch einmal ganz groß im Rampenlicht, aber weniger wegen ihrer kraftvollen Aufschläge, sondern ihrer Doping-Affäre, die nach 15 Monaten mit dem weltweit beachteten Comeback in Stuttgart endete. Ab 2015 leitete Angelique Kerber die glanzvolle, deutsche Ära ein. Zwei Mal in Folge holte sie sich den Titel, 2016 schlug die frisch gebackene Australian-Open-Siegerin im ersten rein deutschen Finale des Turniers die kämpfende Laura Siegemund mit 6:4, 6:0. Lokalmatadorin Siegemund bot auf ihrem Weg ins Finale einen bärenstarken Auftritt und schaltete dabei drei Top-Ten-Spielerinnen aus. Gegen Kerber verließen sie die Kräfte. Doch Siegemunds Stunde sollte bei der Jubiläumsausgabe 2017 schlagen. Mit einem Drei-Satz-Sieg gegen Kristina Mladenovic verdiente sie sich den begehrten Titel und das Traumauto. hel