Zugstopp auf offener Strecke
Viele Fahrgäste saßen mehr als eine Stunde im Wagen fest
Für die Fahrgäste des 16.07-Uhr-Zugs von Tübingen nach Rottenburg gab es am Dienstag eine einstündige Zwangspause auf offener Strecke.
Kilchberg. Nahe Kilchberg hatte der Lokführer auf dem Gleis vor seinem Zug einen Menschen gesehen und vermutete, ihn überfahren zu haben. Er stoppte und informierte die Rettungskräfte: Feuerwehr, Notarzt, Polizei sowie ein Bahn-Notfallmanager rückten an und suchten auf einer Strecke von mehreren hundert Metern erfolglos das Gleisbett ab. Hinweise auf einen Zusammenstoß fanden sie auch am Zug nicht.
Kurz nach 17 Uhr löste ein Ersatzmann den geschockten Lokführer ab. Nach einer guten Stunde fuhr der Zug weiter Richtung Rottenburg. Dass die Passagiere nicht aussteigen durften, habe ihrem Schutz gedient, erklärte ein Bahnsprecher. Die Gefahr, sich beim Sprung aus dem Zug ins Gleisbett zu verletzen, sei groß. Fahrgäste klagten indes, nur dürftig über Lautsprecherdurchsagen informiert worden zu sein. Es sei auch nach einer Stunde niemand in den Zug gekommen, um nachzuschauen, ob es dort allen gut geht. Im einen Zugteil soll auch die Klimaanlage ausgefallen sein. Manchen habe die Hitze zu schaffen gemacht.