Fußball

Viel Kampf und Krampf

Im Schlüsselspiel beim VfL Bochum müht sich Bundesligist VfB Stuttgart zu einem 0:0. Die Mannschaft von Trainer Matarazzo enttäuscht tief im Westen.

27.09.2021

Von DIRK PREISS

Der Stuttgarter Klimowicz (links) und Herbert Bockhorn. Foto: Eibner-Pressefoto / Beaut.Sports / Wunderl

Der Stuttgarter Klimowicz (links) und Herbert Bockhorn. Foto: Eibner-Pressefoto / Beaut.Sports / Wunderl

Bochum. Das Spiel ging bereits auf die 90. Minute zu, als sich dem VfB Stuttgart doch noch die unverhoffte Chance zum Siegtor bot. Der eben erst eingewechselte Roberto Massimo setzte sich am Strafraum des VfL Bochum schön durch, zog ab – vorbei.

So blieb es für den Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart bei einem enttäuschenden 0:0 gegen den Aufsteiger. Eine Partie, in der man sich nach dem mäßigen Saisonstart mehr ausgerechnet hatte und nach der die Mannschaft aber froh sein konnte, nicht mit ganz leeren Händen dazustehen. Unterm Strich waren die Gastgeber einem Tor näher als der VfB, kamen am Ende auf 14:8 Torschüsse.

Im Vorfeld hatte Pellegrino Matarazzo von einem Schlüsselspiel gesprochen. Aber er bekam von seiner auf drei Positionen veränderten Elf zunächst nur wenig Erbauliches zu sehen. Der VfL war von Beginn an um Wiedergutmachung für die 0:7-Klatsche beim FC Bayern München bemüht und drückte aufs Gas.

Die erstmals seit langer Zeit auf Viererkette umgestellte Defensive (ohne Marc Kempf) bekam keinen Zugriff und vor allem auf den Außenpositionen immer wieder die Bochumer Angriffswucht durch die schnellen Gerrit Holtmann und Christopher Antwi-Adjei zu spüren. Die Folge: Gleich zu Beginn zwei gelbe Karten für Mateo Klimowicz und Borna Sosa wegen überharten Einsteigens.

Sosa kam mit seiner Rolle als Linksverteidiger dabei überhaupt nicht zurecht. Probleme beim Verteidigen, und nach vorne kam praktisch: nichts. Wie die gesamte Mannschaft große Schwierigkeiten hatte, sich vom gegnerischen Angriffspressing zu befreien. Nach Ballgewinn boten sich kaum Optionen im Spiel nach vorne.

Weil sich entweder Orel Mangala und Wataru Endo in Mittelfelddribblings verloren. Oder lange Bälle nur selten den Zielspieler Tanguy Coulibaly fanden. Omar Marmoush wiederum war zwar überall auf dem Platz unterwegs – seine Rolle im VfB-Angriff hat der Neuzugang vom VfL Wolfsburg aber noch nicht gefunden. Automatismen im Spiel nach vorne, eine der herausstechenden Merkmale der vergangene Saison, haben sich auch nach sechs Spieltagen nicht herausgebildet.

Kurzum: Es war aus VfB-Sicht in den ersten 45 Minuten ein äußerst ernüchternder Auftritt vor 15 500 Fans an der stimmungsvollen Castroper Straße. Der nach der Pause nur bedingt besser wurde. Erik Thommy und Chris Führich kamen neu in die Partie. Sie sollten für mehr Ballkontrolle im Mittelfeld sorgen. Und schienen das Spiel kurz nach Wiederanpfiff in eine andere Richtung zu lenken. Eine Freistoßflanke von Sosa legte Führich auf Konstantinos Mavropanos auf. Der Abwehrspieler knallte die Kugel ins Netz, durfte aber nur kurz jubeln. Nach Intervention des Videoassistenten nahm Schiedsrichter Christian Dingert den Treffer zurecht zurück. Mavropanos hatte den Arm zu Hilfe genommen.

Das Bemühen, das Bochumer Gehäuse nicht mehr nur aus der Ferne zu betrachten, war den Mannen in Weiß und Rot nun anzumerken. Auf der anderen Seite erspielten sich die Bochumer weiterhin Chancen. Der starke Torhüter Florian Müller verhinderte mehrfach einen Rückstand.

Erst eine gute Viertelstunde vor Schluss hatte der Aufsteiger sein Pulver verschossen. Das kräfteraubende Spiel forderte seinen Tribut, der VfB bekam plötzlich mehr Räume. Die er allerdings nicht besonders gut auszufüllen wusste. Zu unpräzise wurden viele Angriffe zu Ende gespielt, zu viele Bälle im Frühstadium eines vielversprechenden Spielzugs verloren. Allein der Kampfeswille war dem VfB nicht abzusprechen. Am Ende waren die Gäste dem Sieg auf Grund einiger Halbchancen näher. Allein: Er wäre nicht verdient gewesen. VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo schlussfolgerte: „Positiv ist, dass die Null steht. Wir haben konsequent verteidigt.“

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Erstellt:
27.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 27.09.2021, 06:00 Uhr

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