Einrichtung

Kommentar: Viel Geld für Küchen

Genau 9678 Euro ließen sich die Verbraucher ihre neue Küche durchschnittlich im vergangenen Jahr kosten. Das sind rund 4000 mehr als im Jahr 2010.

21.09.2021

Von CAROLINE STRANG

Bei Neubauten sind 25 000 Euro und mehr keine Seltenheit. Die Verbraucherinnen und Verbraucher gönnen sich etwas, sie wollen zeigen, was und wie schön sie es haben. Gerade in dieser immer noch schwierigen Zeit ist es ihnen zu gönnen. Viele haben noch Geld übrig, weil im vergangenen Jahr der Urlaub ausgefallen ist und Kosten für Arbeitsweg und Außer-Haus-Essen weggefallen sind. Das wird nun unter anderem in eine neue Küche investiert.

Gewinner sind die Küchenmöbelhersteller und Händler. Die Branche jubelt über steigende Umsatzzahlen und volle Auftragsbücher mit stetigen Rekorden. Angesichts der schwierigen Entwicklungen in vielen Branchen seit vergangenem Jahr tut es gut, solche Positiv-Meldungen zu lesen.

Die fast 10 000 Euro, die im Durchschnitt für eine Küche ausgegeben werden, werfen aber auch ein Schlaglicht auf die Kluft in der Gesellschaft, die sich durch Corona noch vertieft hat. Viele sind durch Kurzarbeit, Jobverlust oder Krankheit in eine schwierige Lage gerutscht. Sie können von einer neuen Küche nur träumen. Nur wenn es gelingt, diese Kluft wieder zu verkleinern, kann es nach der Pandemie einen langfristigen Aufschwung geben.