Fußball

Video-Premiere in der zweiten Liga

Die Schiedsrichter im „Kölner Keller“ schauen nun auch bei Heidenheim, Sandhausen und Co. genau hin.

23.07.2019

Von SID

Frankfurt. Kleinere Stadien mit weniger Kameras, neue Assistenten mit geringer Erfahrung: Die Vorzeichen für eine Erfolgsgeschichte des Videobeweises in der 2. Fußball-Bundesliga könnten kurz vor der Feuertaufe durchaus besser sein. Der verantwortliche Videochef Jochen Drees glaubt dennoch an einen „guten Verlauf“ – er hält mit einer steilen These dagegen. „Der Arbeit der Video-Assistenten kommt es vielleicht sogar entgegen“, sagte Drees mit Blick auf teilweise nur acht Kameras in den Arenen, „da sie sich auf die entscheidenden Einstellungen konzentrieren“ und ihren Schiedsrichter auf dem Feld somit „bestmöglich unterstützen“ könnten. „Ich bin davon überzeugt, dass es grundsätzlich gut laufen sollte“, betonte Drees im „kicker“.

Bislang kam der „VAR“ (Video Assistant Referee) in der zweithöchsten deutschen Spielklasse nur „offline“ zum Einsatz – Eingriffe ins Spiel gab es bislang somit nicht. Das könnte sich gleich am Freitag ändern, wenn die neue Spielzeit mit der Partie der zwei Absteiger VfB Stuttgart und Hannover 96 (20.30 Uhr/Sky) eröffnet wird.

An der Technik dürfte es dann zwar nicht liegen, schließlich haben beide Vereine ihre Stadien wie üblich in der Bundesliga mit rund 20 Kameras ausgestattet. Gerade von kleineren Klubs wie dem Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden kann eine derartige technische Ausstattung allerdings nicht erwartet werden, hier müssen die bislang gesammelten Eindrücke helfen.

„Wir haben jetzt einen größeren Erfahrungsschatz bezüglich der technischen Komponenten, beispielsweise im Bereich der Bild- und Tontechnik“, betont Drees. „Die Erfahrungen aus dem Bundesligabetrieb kann man weitestgehend in die 2. Liga transferieren, da sollte es also weniger Probleme geben.“

Das Know-how der agierenden Personen lässt sich freilich nicht einfach übertragen, bis zu 70 zusätzliche Video-Assistenten seien laut Deutscher Fußball Liga (DFL) deshalb in der Testphase ausgebildet worden. „Aber es ist etwas völlig anderes, ob man bei einem Testspiel relativ entspannt vor dem Monitor sitzt oder ob man im Livebetrieb gefordert ist, wenn man weiß, dass man mit seiner Arbeit in das Spiel eingreift“, sagte Drees vorsorglich.

Bald schnellere Ergebnisse?

Für mehr Gerechtigkeit, die von allen Seiten erhofft wird, hatten die meisten Zweitligisten knapp 200?000 Euro investieren müssen. Sofern noch nicht geschehen, mussten die Stadien per Glasfaser mit dem „Kölner Keller“ verbunden werden – das Kontrollzentrum selbst wurde aufgrund der größeren Auslastung ebenfalls erweitert.

Zudem soll generell, also auch in der Bundesliga, das Verständnis für die gefällten Entscheidungen bei den Fans erhöht werden. In der bevorstehenden Saison sei laut Drees zwar vermutlich noch nicht möglich, dass überprüfte Szenen auf den Leinwänden abgespielt werden. Das ferne Ziel aber ist, „dass die Zuschauer in den Stadien schneller über den Ablauf einer Überprüfung aufgeklärt werden“. Die Vereine hatte der DFB bereits zu Workshops eingeladen, um strittige Szenen gemeinsam zu erläutern. sid

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Erstellt:
23.07.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 23.07.2019, 06:00 Uhr

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