Stuttgart

VfB plant Transferoffensive

Die 40-Punkte-Marke endlich zu knacken, ist im Heimspiel gegen Bremen das Ziel. Der Bundesligist hat durch die Ausgliederung Geld für Neuzugänge.

21.04.2018

Von WOLFGANG SCHEERER

Top-Verteidiger des VfB: Benjamin Pavard beim letzten Heimspiel vor einer Woche gegen Hannover (1:1) im Zweikampf mit dem Ex-Stuttgarter Martin Harnik (rechts). Foto: Sascha Walter/Eibner

Top-Verteidiger des VfB: Benjamin Pavard beim letzten Heimspiel vor einer Woche gegen Hannover (1:1) im Zweikampf mit dem Ex-Stuttgarter Martin Harnik (rechts). Foto: Sascha Walter/Eibner

Stuttgart. Noch vier Punktspiele bis zum Saisonschluss. In drei Anläufen hat sich der VfB zuletzt vergeblich am Wohlfühlziel von 40 Punkten abgearbeitet. Die Marke soll heute (15.30 Uhr/Sky) im Verfolgerduell mit dem Tabellenzwölften Werder Bremen (37) endlich geknackt werden. Selbst wenn nicht, Planungssicherheit herrscht bei den zehntplatzierten Stuttgartern (39 Zähler) trotzdem. Dass das Team von Trainer Tayfun Korkut auch nächste Saison in der Fußball-Bundesliga spielt, ist inzwischen klar. Fragt sich nur, in welcher Besetzung. Daran wird schon länger gearbeitet.

Sportvorstand Michael Reschke hat bereits eine Transferoffensive angekündigt. Die nötigen Mittel dazu sind durch die Ausgliederung der Profi-Abteilung in eine AG in der Kasse. Allein der Verkauf von knapp 25 Prozent der Anteile an den Autobauer Daimler spiele 100 Millionen Euro ein, hatte Präsident Wolfgang Dietrich vorgerechnet. Auch dadurch soll sich der Verein innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre im oberen Tabellendrittel etablieren.

Rang vier der Zuschauertabelle

Nun wird sich zeigen, wie attraktiv der VfB für neue Spieler ist. Die Menschen begeistern die Cannstatter über die Region hinaus. Die „Roten“ werden mit fast 56?000 Zuschauern pro Heimspiel als viertbester Klub der Liga gelistet. Was Verstärkungen für den Kader angeht, hängt die Zugkraft gerade auch von der sportlichen Perspektive ab. Der junge, aufstrebende französische Nationalverteidiger Benjamin Pavard beispielsweise hat nach dem 1:1 gegen Hannover offen gesagt: „Ich mache kein Geheimnis daraus, dass es mein Ziel ist, irgendwann in der Champions League zu spielen.“ Der 22-Jährige hatte seinen Vertrag im Dezember bis 2021 verlängert, doch schon jetzt sollen ihn mehrere Top-Klubs auf dem Zettel haben.

Es geht also nicht nur um Neuzugänge, sondern außerdem darum, gerade die Schlüsselspieler zu halten, die mit Blick aufs ins Alter gekommende Team (aktueller Durchschnitt der Startelf rund 28 Jahre) für einen Umbruch sorgen können. Dazu zählt auch der argentinische Mittelfeld-Abräumer Santiago Ascacibar, 21.

Mit Reschkes Versprechen, es werde dem VfB gelingen „interessante Verpflichtungen durchzuführen“, ist die Zahl der Transfergerüchte rund um die Stuttgarter Arena gestiegen. Wobei der erste bekanntere Name, der fiel, offenbar gleich wieder gestrichen werden kann: Mittelfeldmann Sebastian Rudy, 28-jähriger Ergänzungsspieler beim deutschen Meister FC Bayern, reagierte mit ungläubigem Staunen: „Wie kommen die Leute darauf? Das ist gar kein Thema für mich.“

Großer Handlungsbedarf besteht trotz der jungen Innenverteidigung mit Pavard und Timo Baumgartl, 22, in der Abwehr. Defensiv-Allrounder Holger Badstuber, 29, verlässt den VfB möglicherweise wieder. Rechtsverteidiger Andreas Beck (angerissenes Kreuzbahn im Knie) fällt auf unbestimmte Zeit aus. So kommen aktuell Profis wie der in Stuttgart geborene Deutsch-Amerikaner Jeremy Toljan, 23, von Borussia Dortmund ins Gespräch. Außerdem: der Brasilianer Lucas Galvão, 26, von Rapid Wien oder speziell als Beck-Ersatz der Schweizer Kevin Mbabu, 23, von Young Boy Bern. Dass U-21-Nationalverteidiger Marc-Oliver Kempf vom SC Freiburg verpflichtet wird, gilt inzwischen als ziemlich wahrscheinlich.

Die noch weiter gefestigte Defensive soll Basis für eine neue Stuttgarter Stabilität sein, auf der der VfB sportlich aufbauen kann. Trotz aller Lichtblicke: Auch in der laufenden Saison wurden Sportvorstand und Trainer ausgetauscht. Wenn es Korkut und Co. nun gelingt, die Chaos-Jahre abzuhaken, ist schon viel erreicht.

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Erstellt:
21.04.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 21.04.2018, 06:00 Uhr

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