Fußball-Bundesliga

VfB kommt nicht vom Fleck

Die Stuttgarter müssen sich mit einer Nullnummer gegen den tapferen Aufsteiger aus Düsseldorf begnügen. Ungemütliche Tage stehen an.

22.09.2018

Von SID

VfB-Stürmer Mario Gomez (27) kommt in dieser Szene gegen Düsseldorfs Torhüter Michael Rensing zu spät. Am Ende steht ein müdes 0:0-Unentschieden  eine weitere Enttäuschung für Stuttgart. Foto: Eibner

VfB-Stürmer Mario Gomez (27) kommt in dieser Szene gegen Düsseldorfs Torhüter Michael Rensing zu spät. Am Ende steht ein müdes 0:0-Unentschieden eine weitere Enttäuschung für Stuttgart. Foto: Eibner

Spielerisch arm, im Abschluss schwach: Der mit Europacup-Träumen in die Saison gestartete VfB Stuttgart wartet weiter auf den ersten Sieg in dieser Fußball-Bundesliga-Saison. Die harmlosen Schwaben kamen gegen den mutigen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus, die Luft für Trainer Tayfun Korkut wird damit ein bisschen dünner.

Stuttgart tat sich im Spiel nach vorne wie in den Begegnungen zuvor sehr schwer und ließ Überraschungsmomente vermissen. Düsseldorf agierte aus einer sicheren Defensive und war dem Dreier sogar näher. Doch 2014er-Weltmeister Ron-Robert Zieler im VfB-Tor bewahrte seine Vorderleute vor der nächsten Pleite.

"Jeder weiß, dass wir den Anspruch haben, das Spiel zu gewinnen", hatte Korkut unmittelbar vor dem Spiel noch gesagt. Seine Aufstellung spiegelte das wider: Mit Chadrac Akolo anstelle von Dennis Aogo im Mittelfeld entschied er sich für die etwas offensivere Ausrichtung, die sich viele Kritiker schon länger gewünscht hatten.

Allerdings machte sich das vor 54?410 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena kaum bemerkbar. Zwar war Stuttgart bemüht, das Spiel an sich zu reißen, spielerisch aber blieb das arm. Akolo brachte anders als zuletzt als Joker beim 3:3 in Freiburg nicht den erhofften Schwung und musste nach einer knappen Stunde für Erik Thommy weichen.

Düsseldorf, von Trainer Friedhelm Funkel überraschend mit defensiver Viererkette und Kapitän Adam Bodzek als "Sechser" formiert, hatte wenig Probleme mit diesem VfB. Gefahr drohte zunächst höchstens aus der Distanz.

Die Fortuna stand allerdings nicht nur, wie von Korkut befürchtet, hinten drin. Es ging auch engagiert nach vorne, häufig über Benito Raman auf der linken Seite. Raman war Funkels einziger Neuer nach dem 2:1 gegen Hoffenheim. Marvin Ducksch, die einzige Spitze, fand dagegen zu selten eine echte Bindung zu seinen Kollegen.

Für Stuttgart verpassten der engagierte Nicolas Gonzalez (34.) und Mario Gomez (41.) die mögliche Führung. Düsseldorf war dem 0:1 kurz nach der Pause sehr nahe, als Kaan Ayhan (51.) und Marcel Sobottka (52.) am jeweils gut reagierenden Zieler scheiterten.

Mit zunehmender Dauer wurde das Spiel wilder, hitziger, offener. Beide Mannschaften suchten jetzt den Lucky Punch. Gonzalez hätte ihn beinahe gelandet (69.). Auf der anderen Seite scheiterte auch Alfredo Morales an Zieler (82.), der auch gegen Ayhan in höchster Not rettete (87.).

„Ich glaube, dass es Unruhe geben könnte, wenn wir gegen Düsseldorf verlieren“, hatte Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke noch gemahnt (wir berichteten). Doch der VfB tat sich mit der Favoritenrolle schwer, denn die Fortuna war taktisch bestens auf das VfB-Spiel eingestellt. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel zeigte wieder ein hohes Laufpensum und ließ den Gastgebern nur wenige Räume. Dazu fehlte es im VfB-Spiel an Ideen und Überraschungsmomenten.

Nun stehen also unruhige Tage beim VfB an, kaum jemand kann allen Ernstes mit dem Saisonauftakt zufrieden sein. Schwierig ist vor allem der Verlauf, denn richtige Ansätze für Steigerungen sind kaum zu erkennen. Es fängt an zu „herbsteln“, in Stuttgart herrscht jetzt schon frostige Stimmung.s id/dpa/swp