Stuttgart

Matarazzo: Getrübte Vorfreude auf den Geburtstags-Hit

Pellegrino Matarazzo bekommt es an seinem Ehrentag mit dem FC Bayern München zu tun. Doch der Tod seines einstigen Idols Diego Maradona geht nicht spurlos am Trainer des VfB Stuttgart vorbei.

26.11.2020

Von dpa/lsw

Stuttgarts Konstantinos Mavropanos geht vom Platz. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Stuttgarts Konstantinos Mavropanos geht vom Platz. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Stuttgart. Die ganz große Vorfreude auf seinen Geburtstag versprühte Pellegrino Matarazzo noch nicht. Zwei Tage vor seinem ersten Bundesliga-Duell als Cheftrainer mit dem FC Bayern München am Samstag (15.30 Uhr/Sky), an dem er 43 Jahre alt wird, stand der Coach des VfB Stuttgart noch spürbar unter dem Eindruck des Todes seines einstigen Fußball-Idols. Diego Maradona sei ein „Weltmensch“ gewesen, der Menschen „bezaubert und berührt“ habe, sagte Matarazzo. Direkt nachdem er erfahren hatte, dass der Weltmeister von 1986 am Mittwoch im Alter von 60 Jahren gestorben ist, habe er seinen Vater angerufen.

Matarazzo ist in den USA aufgewachsen. Seine Eltern stammen aus der Nähe von Neapel. Sein Vater ist bekennender Fan der SSC Neapel, bei der Maradona seine sportlich größte Zeit verbrachte - und begeisterte den Sohnemann durch Maradona einst für den Fußball. Er habe mit seinem Bruder im Garten früher Lieder über Maradona gesungen und dessen Tore bejubelt, erzählte Matarazzo. „Ich werde ihn nie vergessen.“

Und dennoch muss er sich auf die bevorstehende Aufgabe fokussieren. Die könnte kaum größer sein. Die Bayern hätten „eine der besten, wenn nicht sogar die beste Mannschaft der Welt“, sagte der VfB-Coach. „Vom Gefühl her sind sie durch die Gruppenphase der Champions League spaziert“, erklärte er mit Blick auf den vorzeitigen Achtelfinal-Einzug der Münchner in der Königsklasse. Und auch in der Bundesliga grüßt der Triple-Sieger schon wieder von der Spitze.

Natürlich sei das Duell mit einem solch scheinbar übermächtigen Gegner etwas Besonderes, sagte Matarazzo, die Vorbereitung darauf deswegen aber keine andere als sonst. „Wir wollen es mutig und offensiv angehen. Wir versuchen, so lange es geht, unseren Fußball zu spielen.“ Wie schon in den vergangenen vier Partien, in denen der VfB häufig zu gefallen wusste, sich letztlich aber immer nur mit einem Punkt belohnte. „Wenn man schaut, wo wir nach acht Spielen stehen, muss man zufrieden sein. Wir sind weit über dem Soll“, sagte Matarazzo. „Es gehört zu diesem Prozess mit vielen jungen Spielern dazu, dass man Schwankungen hat - auch innerhalb eines Spiels.“

Dennoch sei es „wichtig, dass wir zügig an gewisser Reife zulegen, um das Momentum des Spiels beeinflussen zu können“, sagte Matarazzo. Es gehe darum, sich in bestimmten Situationen richtig zu verhalten und auch zu wehren. Gegen den Rekordmeister wird das nicht anders sein. Immerhin steht Matarazzo in Konstantinos Mavropanos dabei eine weitere Alternative für die Abwehr zur Verfügung, die beim 3:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim letzten Samstag nicht immer sicher wirkte.

Es sei denkbar, dass der Grieche nach seiner Knieverletzung direkt wieder auf dem Platz stehe und der VfB hinten von Dreier- auf Viererkette umstelle, sagte Matarazzo. Besondere Wünsche habe er für seinen Geburtstag nicht. Freuen über den womöglich ersten Stuttgarter Heimsieg gegen die Bayern seit 13 Jahren würde er sich aber bestimmt.