Volleyball

VfB Friedrichshafen ist plötzlich heimatlos

Die Dachkonstruktion ist marode, deshalb wird die ZF Arena sofort geschlossen.

26.09.2020

Von UWE

Der letzte Auftritt in der ZF Arena: Im März gegen Herrsching. Foto: VfB Friedrichshafen

Der letzte Auftritt in der ZF Arena: Im März gegen Herrsching. Foto: VfB Friedrichshafen

Friedrichshafen. Am Freitagmorgen hat die bittere Nachricht die Bundesliga-Volleyballer des VfB?Friedrichshafen erreicht: Sie verlieren ihre Heimat, die ZF?Arena muss geschlossen werden. Für immer. Nachdem mehrere Experten die Bausubstanz der Halle begutachtet hatten, kamen die Sachverständigen zu dieser Entscheidung. Grund dafür ist vor allem Korrosion an den Stahlseilen der Dachkonstruktion. „Auch wenn keine akute Einsturzgefahr besteht, können die Experten ein latentes Risiko, insbesondere bei Schneelast, nicht ausschließen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Friedrichshafen.

Für die Volleyballer ist diese Nachricht ein Schock. Erst vor einer Woche hatten sie erfahren, dass dies passieren könnte. „Seither sind wir in Gesprächen und versuchen, zumindest eine Übergangslösung zu finden“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt.

Die Stadt hat einen Umzug in eine der Messehallen vorgeschlagen. „Dazu haben auch schon die ersten Gespräche stattgefunden“, sagt Späth-Westerholt: „Wir hoffen, dass sich jetzt kurzfristig Möglichkeiten ergeben.“ Am 17. und 18. Oktober steht zum Bundesliga-Auftakt gleich ein Doppel-Heimspieltag auf dem Programm.

Auch Trainingsstätte fällt weg

Aber es sind ja nicht nur die Spiele, die der VfB in der Halle austrägt. Für die Profis muss dringend eine Trainingsmöglichkeit gefunden werden. „Vielleicht ergibt sich etwas in der Stadt, vielleicht können wir ein Trainingslager ansetzen“, sagt Cheftrainer Michael Warm: „Für uns ist das jetzt eine extrem schwierige Situation.“

Betroffen ist auch die Geschäftsstelle. Die Mitarbeiter würden nun versuchen, im Homeoffice den Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Profis sind die prominentesten Opfer der Schließung. Doch es geht um viel mehr Sportler: das Zweitliga-Team des Bundesstützpunkts, die Leichtathleten und Turner. Es erwischt Schulen und Breitensport in ohnehin schwierigen Zeiten. Allein die Volleyballer haben 300 Mitglieder, darunter 200 Kinder und Jugendliche. Insgesamt wurde rund 70 Stunden wöchentlich in der ZF Arena trainiert. uwe

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Erstellt:
26.09.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 26.09.2020, 06:00 Uhr

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