Fußball

VfB: Die große Not im Sturm

Weil dem VfB Stuttgart die Angreifer ausgehen, widmet sich der Sportdirektor Sven Mislintat wieder seiner Kernaufgabe und sucht neues Personal.

23.08.2021

Von MARKO SCHUMACHER

Der Stuttgarter Stürmer Sasa Kalajdzic (links), hier im Luftduell mit dem Leipziger Torhüter Peter Gulacsi, hat sich schwer an der Schulter verletzt und fällt lange aus. Foto: Roger Petzsche/Imago

Der Stuttgarter Stürmer Sasa Kalajdzic (links), hier im Luftduell mit dem Leipziger Torhüter Peter Gulacsi, hat sich schwer an der Schulter verletzt und fällt lange aus. Foto: Roger Petzsche/Imago

Stuttgart. Die Ärzte des VfB Stuttgart werden wieder beisammen gestanden, ihre Köpfe hin und her gewiegt und mit sorgenvollem Blick die Bilder betrachtet haben, die aus dem Magnetresonanztomografen gekommen waren. Vergangene Woche dürfte darauf ein Totalschaden im linken Knie von Mohamed Sankoh zu sehen gewesen sein. Jetzt galt es die verletzte rechte Schulter von Sasa Kalajdzic zu begutachten, die den nächsten Anlass für medizinische Fachgespräche geliefert hatte. Das Ergebnis und die genaue Diagnose bleiben auch diesmal (vorerst) unter Verschluss.

Im Falle von Mohamed Sankoh, der als 17-Jähriger einer besonderen Fürsorgepflicht unterliegt und mittlerweile in Hamburg operiert wurde, hatte der VfB die interessierte Öffentlichkeit eher vage über eine „schwere Knieverletzung unter Beteiligung des Kapsel- und Bandapparates“ informiert. Bei Sasa Kalajdzic ist bislang nur bekannt, dass seine Schulter, die er sich unmittelbar vor dem Ende der 0:4-Pleite bei RB Leipzig ausgekugelt hatte, noch am Freitagabend unter Narkose wieder erfolgreich eingerenkt werden konnte.

Bevor die Details der Verletzung auch offiziell kommuniziert werden sollen, wollen die VfB-Mediziner entscheiden, auf welche Weise der österreichische Mittelstürmer therapiert wird. Eine konservative Behandlung wäre mit der Hoffnung auf eine baldige Rückkehr auf den Fußballplatz verbunden, aber auch mit dem Risiko einer erneuten Luxation. Das könnte mit einer Operation minimiert werden, was allerdings eine deutlich längere Ausfallzeit des Stürmers bedeuten würde.

Im Falle einer OP befürchtet Sportdirektor Sven Mislintat eine Zwangspause von „zwei bis drei Monaten“ . Was im Vergleich zu Sankoh, mit dessen Rückkehr der Sportdirektor in dieser Saison gar nicht mehr rechnet, zwar ein überschaubarer Zeitraum wäre, den VfB aber dennoch in akuten Zugzwang bringen würde. Denn in der Offensive des Stuttgarter Bundesligisten herrscht nun endgültig der große Notstand.

Als einzig fitter Angreifer ist derzeit nur der Spieler Hamadi Al Ghaddioui verblieben ist, über dessen Bundesliga-Tauglichkeit es unterschiedliche Meinungen gibt. In Leipzig wurde der Deutsch-Marokkaner zur Pause ausgewechselt und durch Daniel Didavi ersetzt.

Sven Mislintat kommt nicht umhin, wieder seiner Kernaufgabe als Sportdirektor nachzugehen: der Suche nach neuem Personal, die er in dieser Sommer-Transferperiode eigentlich schon abgeschlossen hatte. Mislintat ist immerhin guter Dinge, „dass der Markt eine Möglichkeit hergibt, die in unser Budget passen könnte“.

An Auswahl auf dem Stürmermarkt fehlt es nicht. Das Problem ist eher die Eignung als Soforthilfe. Es sei „nicht angedacht, einfach einen zu holen, damit man sich besser fühlt. Dafür sind die anderen Jungs, die wir haben, viel zu gut“, sagt Mislintat und verweist darauf, auch ohne Matompa Kvumpa, Kalajdzic und Co. prächtig in die Saison gestartet zu sein. Jetzt sieht es anders aus.

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Erstellt:
23.08.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 23.08.2021, 06:00 Uhr

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