Metzingen · Handball-Bundesliga
Versteckte Kameras in Umkleidekabine der TuS Metzingen
Eine Person aus dem engen Teamumfeld soll die Geräte bei der TuS Metzingen angebracht haben – kein Einzelfall.
Spielerinnen des Metzinger Bundesligateams hatten Anfang dieser Woche zwei Kameras im Umkleideraum der heimischen Öschhalle entdeckt. Das meldete der Verein am Donnerstagvormittag in einer Pressemitteilung. Der Klub informierte die Polizei, die daraufhin Ermittlungen aufnahm. Innerhalb weniger Stunden sei eine Person „aus dem näheren Mannschaftsumfeld“ ermittelt worden, die unter dringendem Tatverdacht steht.
Der Verein beendete die Zusammenarbeit mit der tatverdächtigen Person daraufhin. „Diese widerliche Tat – zudem auch noch durch eine direkte Vertrauensperson – ist einfach nur schockierend und hat uns alle sehr getroffen“, zitiert der Verein Manager Ferenc Rott. „Wir haben diesen Vorfall intensiv mit der Mannschaft besprochen und ich bin sehr beeindruckt, dass unsere Spielerinnen so stark zusammenhalten und gemeinsam beschlossen haben, das Spiel gegen Bietigheim zu bestreiten.“ Am Mittwochabend hatten die Metzingerinnen mit 20:32 gegen den ungeschlagenen Tabellenführer verloren.
Nicht kleinkriegen lassen
Manager Rott gibt sich kämpferisch: „Wir werden uns durch so etwas nicht kleinkriegen lassen. Dass das Team sofort wieder Handball spielen möchte, ist ein sehr starkes Signal. Wir haben in dieser schwierigen Zeit von Polizei, Verband und anderen Mannschaften viel Unterstützung erfahren. Das hilft natürlich, und dafür bedanken wir uns.“ Es ist der zweite Fall von Kameras in Umkleideräumen innerhalb kurzer Zeit in der Handball-Bundesliga der Frauen: Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass beim Bundesliga-Spiel der SG BBM Bietigheim bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten im September 2020 ebenfalls versteckte Kameras in den Kabinen hingen. In dem Fall steht ein 55-Jähriger aus Buchholz unter Verdacht, der die Vorwürfe bestreitet.