Flutkatastrophe

Versicherer rechnen mit Schäden in Milliardenhöhe

Aufgrund der kaputten Infrastruktur fehlen noch immer Daten zum Ausmaß der Zerstörung. Bund und Länder stellen 400 Millionen Euro Soforthilfe bereit.

22.07.2021

Von DPA/AFP

Die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat nach einer ersten Schätzung der Versicherer Milliardenschäden verursacht. „Wir rechnen momentan mit versicherten Schäden in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, am Mittwoch. 2021 könnte sogar das schadenträchtigste Jahr seit 2002 werden. Die Schäden der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands dürften „sogar noch über denen des August-Hochwassers im Jahr 2002 von 4,65 Milliarden Euro liegen“, erklärte Asmussen zur ersten Schätzung der Versicherer. Damals hatte das sogenannte Jahrhunderthochwasser vor allem entlang der Flüsse Elbe und Donau massive Schäden hinterlassen.

Die aktuelle Flutkatastrophe gehöre damit „zu den verheerendsten Unwettern der jüngeren Vergangenheit“, hob Asmussen hervor. Noch nicht in der Schätzung enthalten sind die Hochwasserschäden in Sachsen und Bayern, wo es zuletzt ebenfalls Überschwemmungen gegeben hatte. Außerdem erschwert nach Angaben des GDV die zerstörte Infrastruktur die Kommunikation und die Besichtigung der Schäden vor Ort. Die Bewertung durch die Versicherer dauere deshalb noch an.

Die schwarz-rote Bundesregierung hat eine Woche nach dem Beginn der Hochwasserkatastrophe eine Soforthilfe von zunächst 200 Millionen Euro beschlossen. Mittel in derselben Höhe sollen die betroffenen Länder beisteuern, sodass insgesamt bis zu 400 Millionen Euro bereit stehen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte deutlich, der Bund werde bei Bedarf auch mehr Geld zur Verfügung stellen.

Zudem ist ein milliardenschwerer Aufbaufonds geplant. Der Aufbau werde Jahre dauern. Über die genaue Höhe des Fonds soll erst entschieden werden, wenn das Ausmaß der Schäden besser absehbar ist. Mit dem Wiederaufbau solle sofort begonnen werden. dpa/afp

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Erstellt:
22.07.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 49sec
zuletzt aktualisiert: 22.07.2021, 06:00 Uhr

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