Biathlon

Verkehrte Welt

Die deutschen Männer überzeugen, die Frauen vermissen Laura Dahlmeier spürbar.

17.12.2018

Von dpa

Hochfilzen. Die deutschen Biathlon-Männer sind Dauergäste auf dem Podest, für die Frauen läuft es ohne Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier so schlecht wie noch nie. Erstmals überhaupt steht das oftmals so erfolgsverwöhnte Damenteam nach zwei Weltcups ganz ohne Podiumsplatz da. Selbst mit der Staffel, zuvor seit fast drei Jahren immer auf dem Treppchen, reichte es in Hochfilzen nur zu Platz sieben. Arnd Peiffer bescherte den starken Herren mit Rang zwei in der Verfolgung das nächste Erfolgserlebnis, ehe zum Abschluss auch die Staffel als Dritter überzeugte.

„Das gibt uns viel Selbstvertrauen“, sagte Peiffer zu den starken Leistungen der Männer. Nach Johannes Kühn und Benedikt Doll war der 31-Jährige im fünften Individualrennen der Saison bereits der dritte Deutsche auf dem Stockerl. So eine starke Mannschaftsleistung in der Breite hatte es zum Auftakt seit 19 Jahren nicht mehr gegeben. „Wir können mehr als zufrieden sein“, sagte Peiffer: „Es gab Jahre, da hatten wir bis Weihnachten gar kein Podest, das kam schon oft vor.“

Dieses Negativergebnis droht nun erstmals den Frauen. Ein neunter Platz von Franziska Hildebrand in der Verfolgung war noch das beste Resultat im Pillerseetal, auch zum Auftakt eine Woche zuvor war keine Skijägerin besser. Mit einem guten Staffelrennen wollten sie sich zurückmelden, doch das klappte für Vanessa Hinz, Franziska Preuß, Karolin Horchler und Denise Herrmann nicht. „Das ist extrem bitter, mir tut das wahnsinnig leid“, sagte Preuß, die sich zwei Strafrunden leistete: „Man kann es aber nicht mehr ändern.“ Über zwei Minuten betrug der Rückstand auf Italien, im Vorjahr hatte das Quartett an gleicher Stelle mit Dahlmeier WM-Gold gewonnen.

Dahlmeier Rückkehr am Freitag?

Wann die siebenmalige Weltmeisterin nach ihrer Pause in den Weltcup zurückkehrt, bleibt fraglich. Eventuell könnte sie schon am Freitag im Sprint in Nove Mesto starten, eine Entscheidung soll morgen fallen. Der Zustand der 25-Jährigen bessert sich, mit den Ärzten müsse aber noch geklärt werden, wie es weitergeht.

Ohne die Ausnahmekönnerin schaffte es die Staffel erstmals seit Januar 2016 nicht auf das Weltcup-Podest. Auch bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang im Februar hatte es nach drei Strafrunden als Achter nicht für die Medaillen gereicht. „Wir haben uns sicher mehr vorgenommen. Entsprechend sind wir natürlich auch nicht zufrieden“, sagte Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer: „Natürlich ist unser Ziel, dass wir nochmal einen Sprung nach vorne machen.“

Das wollen auch die Männer „Da gibt es noch mehr bei uns, die auf das Podest laufen können“, sagte Peiffer. Massenstart-Weltmeister Simon Schempp und Erik Lesser sind noch nicht in Topform. „Das ist unsere Stärke, dass das jeder draufhat“, sagte Peiffer. Der Druck sei erstmal weg, trotzdem wolle man dem Gesamtweltcup-Führenden Johannes Thingnes Bö aus Norwegen und Seriensieger Martin Fourcade aus Frankreich weiter das Leben schwer machen.

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Erstellt:
17.12.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 17.12.2018, 06:00 Uhr

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