Tübingen

Verhängnisvoll

Über die Grenzen des Wachstums sprach der Club-of-Rome-Vizepräsident und Buchautor Ernst Ulrich von Weizsäcker in Tübingen („Eine Rhetorik wie die der roten Sahra“, 18. Januar).

20.01.2018

Von Stefan Schade, Tübingen

Schon die beiden Studien zu Grenzen des Wachstums von 1972 und 1992, erstellt im Auftrag des Club of Rome, stellten unmissverständlich klar, dass menschlicher Lebensraum endlich ist und wir unsere Lebensgrundlagen grundlegend zerstören durch fortwährendes wirtschaftliches Wachstum. „Wir sind dran“ – das Buch von Herrn von Weizsäcker – stellt das Streben nach Wachstum aus wissenschaftlicher Sicht als Kennzeichen einer falschen und krankhaften Denkweise dar. Wo etwas wächst, muss meist etwas weichen: wir zahlen mit Naturzerstörung und besorgniserregender Zukunftsperspektive.

Mit der Ausweisung von weiteren Bauflächen im Flächennutzungsplan (FNP) macht Tübingen bei dem verhängnisvollen Treiben mit. Lokalpolitiker wiegeln zwar ab – vielleicht wird das gar nicht gebraucht. Aber ist der FNP beschlossen, kann prinzipiell gebaut werden, und alle nachfolgenden Baubeschlüsse, sofern Sie im Rahmen des FNP sind, können auch nicht mehr durch einen Bürgerentscheid verhindert werden (Gemeindeordnung Baden-Württemberg §21,2.6). Und dem wirtschaftlichen Druck und bestimmten Begehrlichkeiten hat sich auch die aufgeklärte Stadt Tübingen leider kaum mal verweigert.

Eine BI gegen Flächenfraß sollte sich gründen, vielleicht gibt es sogar eine Mehrheit der Bürger, die dem Wachstumszwang endlich widerstehen wollen. Tübingen hat gute Voraussetzungen, um sich dem Wachstumsdruck zu verweigern und als gutes Beispiel voranzugehen. Zur Koordination kann ich mich anbieten und bitte um Rückmeldung an E-Mail stschade@web.de

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Erstellt:
20.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 20.01.2018, 01:00 Uhr

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