Verfolgungsjagd über 90 Kilometer auf der A 81

Ein 60 Jahre alter Mercedes-Fahrer leistete sich am Mittwochmorgen eine über 90 Kilometer lange Verfolgungsfahrt mit der Polizei. Sie begann um 7.20 Uhr in Böblingen und führte über die Autobahn bis nach Tuningen. Erst dort gelang es den beteiligten Einsatzkräften, den Mann an der Autobahnausfahrt zu stoppen.

Der 60-Jährige war im Vorfeld auf dem Busbahnhof in Böblingen aufgefallen. Weil er im Auto schlief und sein Wagen die Busse behinderte, wurde die Polizei gerufen. Die anfahrende Streifenwagenbesatzung erkannte das gemeldete Fahrzeug, mit dem der inzwischen aufgewachte Mann auf der Straße unterwegs war. Die Beamten versuchten, den Wagen für eine Verkehrskontrolle zu stoppen, doch der 60-Jährige ignorierte die Anhaltezeichen und fuhr auf die Autobahn 81 in Richtung Singen.

Nun nahmen mehrere Streifenwagenbesatzungen die Verfolg des Mercedes auf. Auf Höhe von Hailfingen fuhr der Mann auf den Autobahnparkplatz „Ziegler“ und hielt an. Als sich ein 44-jähriger Polizist zu Fuß dem Wagen näherte, startete der 60-Jährige durch und fuhr auf den Beamten zu. Der rettete sich durch einen Sprung zur Seite.

Der Mann mit dem Mercedes setzte daraufhin seine Autobahnfahrt in Richtung Singen fort. Nun wurden auch Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Konstanz verständigt. An der Autobahnabfahrt Tuningen, rund 90 Kilometer von Böblingen entfernt, gelang es der Polizei, das Auto zu stoppen. Dessen Fahrer ließ sich widerstandslos vorläufig festnehmen. Der Mann, heißt es im Bericht des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, „schien sich in einer psychischen Ausnahmesituation zu befinden“. Er wurde auf ein Polizeirevier gebracht, wo sich zeigte, dass er keinen Führerschein hat. Der 60-Jährige wurde auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern an.