Tübingen · Böblingen

Busstreik: Verdi setzt Frist bis Donnerstag

95,6 Prozent sind bei der Urabstimmung für einen Arbeitskampf im privaten Omnibusgewerbe. Streiks drohen.

13.03.2019

Von itz

Zur Durchsetzung ihrer Forderungen wollen die Arbeitnehmer in den Streik treten. Das ist das deutliche Ergebnis der Urabstimmung nach den in drei Runden gescheiterten Tarifverhandlungen des Verbandes Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) mit der Gewerkschaft Verdi. 95,6 Prozent sprachen sich dafür aus, das vorgelegte Angebot des WBO nicht zu akzeptieren. Die Arbeitgeberseite hatte eine Lohnerhöhung von 3,0 und 2,3 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten mit zwei Leermonaten geboten. Verdi fordert 5,8 Prozent auf zwölf Monate.

Bis Donnerstagmittag lasse die Gewerkschaft dem WBO noch Zeit, ein verbessertes Angebot abzugeben und sich nochmal an den Verhandlungstisch zu setzen. „Wenn es dann keine Einigung gibt, gehen wir in die rasche Streikplanung“, teilte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Benjamin Stein auf Nachfrage mit. Mehrtägige Streiks könnten dann ab der kommenden Woche drohen. Für den Tübus gilt weiterhin eine Vereinbarung, dass der Streik 48 Stunden vorher angekündigt wird und ein Notfahrplan Schulen und Kliniken bedient. Diese habe Bestand, sagt Stein. „Aber wenn wir merken, dass sich die Arbeitgeberseite nicht bewegt, behalten wir uns vor, die Vereinbarung aufzukündigen.“ Dann käme der ÖPNV in Tübingen, wie auch in Reutlingen, komplett zum Stillstand.

Der WBO bedauere es sehr, dass Verdi weiterhin auf Streik setzt, so die stellvertretende Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg in einer Pressemitteilung: „Wir haben ein gutes Angebot gemacht. Der WBO sieht eine Lösung des Konfliktes nur am Verhandlungstisch.“ Ob die Arbeitgeberseite ihr Angebot nachbessern wird, ließ Hüneburg offen. „Bei gutem Willen auf beiden Seiten ist ein schneller Abschluss noch möglich“, sagt sie. Auch Verdi müsse intern ausloten, wie eine Einigung aussehen könnte. Daher müsse seitens der Gewerkschaft ein „echter Wille zum Abschluss“ demonstriert werden, so Hüneburg. Der WBO fordert „endlich Bewegung statt einer Blockadehaltung und unangemessener Streiks, die auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werden“.