Tübingen

Verblendung

Der Tübinger Die-Partei-Stadtrat Markus Vogt hat in der „Mittwochsspalte“ vom 9. Januar „manches irritierende Abstimmungsverhalten“ seiner Stadtratskolleg(inn)en kritisiert. Davon und von der grundsätzlich beschlossenen Verpackungssteuer handelt dieser Leserbrief.

12.01.2019

Von Thomas Unger, Tübingen

Lieber Markus Vogt,

danke, dass Du in Deiner Art offenlegst, wie das so im Gemeinderat zugeht. Man schafft absichtlich Konfliktpotential zwischen Radfahrern (gezählte 500, für die man 5 Millionen Euro ausgeben will) und Fußgängern (gezählte 50, aber nur 1 Million Euro Ausgabe). Da wird aus (,Fahrrad‘-)ideologischer Verblendung abgestimmt und Minuten später ist dies aus dem Hirn, weil man ja vielleicht auch aus den südlicheren Tübinger Gefilden auf dem kürzesten und sogar autofreien Weg zu Fuß in die Unterstadt kommen will.

Mir erschien es in der grünen Argumentation schon unverschämt, die angeblich eingesparte Million als potenzielle Ausgabe für Barrierefreiheit darzustellen.

Übrigens wird das gleiche Problem auch bei der Fahrradbrücke über die Steinlach auftreten. Also, lieber Markus Vogt, da kann man dann sogar an zwei Stellen fotografieren.

Ach, und wäre es nicht genug mit grüner Brille, schlägt der von mir geschätzte Gemeinderat Gugel in seinem Leserbrief am gleichen Tag bezüglich der Verbesserung der Müllsituation genau die Maßnahmen vor, die die Tübinger Liste in den Gemeinderat eingebracht hatte und dort vom OB und seiner Partei abgekanzelt wurden.

Aber immerhin schafft man es mit dem Gemeinderatsbeschluss der kommunalen Verpackungssteuer auf Seite 1 der „Bild“-Zeitung.