Ukraine-Krieg

Urlauber müssen tiefer in die Tasche greifen

Steigende Energiekosten verteuern Flugtickets. Die Nachfrage nach Wohnmobilen ist hoch.

09.03.2022

Von dpa

Der diesjährige Urlaub wird voraussichtlich teurer als 2021.

Der diesjährige Urlaub wird voraussichtlich teurer als 2021.

Frankfurt/Main. Die Lufthansa kündigt steigende Ticketpreise an, Veranstalter berichten von höheren Mietwagen-Kosten und Übernachtungen in Deutschland könnten teurer werden: Der Sommerurlaub dürfte stärker ins Geld gehen. Wegen des Ukraine-Kriegs, der die Energiepreise nach oben treibt, seien höhere Preise beim Reisen nicht auszuschließen, sagte jüngst der Präsident des Deutschen Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig.

Nach Einschätzung des DRV, der Reisebüros und Veranstalter vertritt, ist das Preisniveau für Pauschalreisen eher stabil. „Wir stellen aber fest, dass sich viele Kunden für etwas höherwertige Angebote entscheiden.“

Branchenprimus Tui hat nach eigenen Angaben die Verträge für Hotels und Flüge für den Sommer bereits weitgehend unter Dach und Fach. Treibstoffzuschläge für bestehende Buchungen in diesem Sommer schließe er aus, sagt Tui Deutschland-Chef Stefan Baumert. Höhere tagesaktuelle Preise und weniger Last-Minute-Schnäppchen seien eher denkbar. Der Chef der FTI-Group, Ralph Schiller empfiehlt eine frühzeitige Urlaubsplanung, denn „mit den gestiegenen Treibstoffkosten erhöhen sich dieses Jahr auch die Flugpreise. Wir gehen davon aus, dass es vor allem im weiteren Jahresverlauf zu Steigerungen kommen kann, dabei spielt unter anderem die Entwicklung der aktuellen politischen Lage eine wichtige Rolle.“ Im Augenblick sieht Schiller vor allem bei Mietwagen und Campern einen deutlichen Preisanstieg. „Abgesehen von einer hohen Nachfrage ist aufgrund der momentanen Knappheit an Fahrzeugen auch das Angebot an Mietwagen begrenzt, weshalb die Preise für spontane Fahrzeug-Buchungen höher als in den vergangenen Jahren ausfallen können.“

Der Lufthansa-Konzern bereitet seine Kunden bereits auf steigende Ticketpreise vor. Wichtige Treiber seien der Ölpreis sowie steigende Gebühren an Flughäfen und bei den Flugsicherungen, sagte Finanzvorstand Remco Steenbergen unlängst.

Auch Urlaub in Deutschland, der während der Pandemie an Beliebtheit gewonnen hat, dürfte stärker ins Geld gehen als 2021. Einheitliche Aussagen seien nur schwer möglich, aber „der Angriff Russlands auf die Ukraine hat ohne Zweifel Auswirkungen auf die Energiepreise und auch auf weitere Bereiche“, erwartet der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Norbert Kunz. Wie stark die Auswirkungen seien, sei nicht absehbar: „Steigende Kosten für Mobilität und Energie, die Kosten für Hygienemaßnahmen und auch Preissteigerungen bei Lebensmitteln machen sich in jedem Fall aber schon jetzt in der Urlaubskasse bemerkbar.“ dpa