Tödlicher Unfall in Dettingen

Busfahrer von Mössinger Verein starb: „Unvergessen ist sein feiner Humor“

Der am Sonntag in Dettingen tödlich verunglückte Busfahrer war mit Mitgliedern des Mössinger Fasnachts-Vereins unterwegs.

30.01.2023

Von rum

Zwei Busse kollidierten am Sonntag in Dettingen. Archivbild: Ulmer

Zwei Busse kollidierten am Sonntag in Dettingen. Archivbild: Ulmer

„Wenn wir irgendwohin gefahren sind, war er seit Jahren unser Busfahrer“, sagte Ralf Brielmann, Vorsitzender des Original Steinlachtaler Fasnachts-Vereins Mössingen auf Nachfrage. Der Verein war am Sonntag beim Fasnetsumzug in Dettingen, als sich kurz vor der Heimfahrt der tödliche Unfall ereignete. Der 68-Jährige Busfahrer wollte laut Polizei wohl außerhalb des Fahrzeugs nach einer defekten Tür schauen. Dabei kam der Bus auf abschüssigem Gelände ins Rollen. Der Busfahrer wurde zwischen dem eigenen und einem zweiten, langsam querenden Bus eingeklemmt und zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, dass er diesen noch am Unfallort erlag (wir berichteten).

„Unvergessen ist sein feiner Humor und seine schwäbische Besonnenheit. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren“, schrieb der Verein auf seinem Instagram-Account. Dort drückten hunderte Menschen ihr Beileid aus. Vor der Corona-Pandemie waren sie mit ihm in jeder Fasnetssaison so gut wie jedes Wochenende unterwegs – im Schwarzwald, in der Schweiz, einmal auch in Mössingens französischer Partnerstadt St Julien. „Es war einfach ein nettes Miteinander“, sagte Brielmann.

Er selbst sei nach dem Umzug in einem zweiten Bus schon Richtung Mössingen unterwegs gewesen, als er von dem Unfall hörte, erzählte Brielmann am Montag am Telefon. Mit dem Privatauto sei er zurück. Feuerwehr und DRK hätten die Vereinsmitglieder rasch aus dem Bus geholt und im Sportheim Dettingen versorgt. Dort kamen auch Notfallseelsorger mit dazu. „Die Begleitung und Betreuung kann ich mir besser nicht vorstellen“, sagte Brielmann. Sie seien schnell dagewesen und gingen individuell auf die Leute ein. Am Montagabend bieten die Seelsorger weitere Gespräche an. „Aber unsere Gedanken sind bei seiner Frau“, sagte Brielmann.

Wie es nun mit der Fasnet in Mössingen weitergeht, konnte er noch nicht sagen. Am Samstag stünde der Umzug in Albstadt an, am Sonntag der in Tübingen, in zwei Wochen der Kinderumzug in Mössingen. „Das soll eine Vereinsentscheidung sein“, sagte Brielmann.

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Erstellt:
30.01.2023, 16:48 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 30.01.2023, 16:48 Uhr

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