Unter Hochdruck in den Untergrund

Die Ammertalbahn steht seit dem gestrigen Donnerstag still. Bis Ferienende am 10. September hält kein Zug mehr am Entringer Bahnhof. Stattdessen wird unter hohem Zeitdruck am Umbau des Haltepunkts gearbeitet. Auf beiden Seiten der Gleisanlage fressen sich Bagger in den Untergrund. Hier entsteht eine Unterführung. Fußgänger und Radfahrer sollen künftig ungefährdet vom Zugverkehr aufs Gelände der neuen Ammerbucher Gemeinschaftsschule samt Sporthalle gelangen, die seit November gegenüber des Bahnhofs gebaut wird (rechts oben im Bild).

Bezogen wird die Schule zwar erst im Herbst 2018. Doch der Ammertalbahn-Zweckverband und die Gemeinde Ammerbuch nutzen schon diese Ferien für den Bahnhofsumbau, weil die Zugstrecke zwischen Tübingen und Herrenberg wegen vieler anderer Arbeiten in den sechs Wochen eh zum großen Teil stillgelegt ist. So wird als Zufahrt zur Schule, zu der bald auch noch eine Kindertagesstätte kommen soll, auch der Bahnübergang am Poltringer Weg in Entringen ausgebaut. Am Bahnübergang beim ehemaligen Breitenholzer Bahnhof fallen ebenfalls Arbeiten an. Auch die Gleisanlage selbst wird am Entringer Bahnhof umgestaltet. Der Zweckverband baut einen ersten von zwei Außenbahnsteigen, die zur Sicherheit der Schülerpendler den Mittelbahnsteig ersetzen sollen.

Allein die Umbaukosten am Entringer Bahnhof summieren sich auf 3,1 Millionen Euro. Sie werden nach einem komplizierten Schlüssel zwischen dem Land, dem kommunalen Zweckverband der Landkreise Tübingen und Böblingen sowie der Gemeinde Ammerbuch aufgeteilt.

Fertiggestellt wird die Unterführung samt Treppenanlagen zunächst nur im Rohbau. Für mehr reicht es in den sechs Wochen nicht. Schon das bedeutet einen hohen Zeitdruck. „Wir müssen schauen, dass wir das Loch zubekommen“, sagt dazu Ammerbuchs Hauptamtsleiterin Gretel Rauscher. Schließlich sollen zu Schulbeginn wieder Züge am Bahnhof halten. Doch die nächste Baustelle ist bereits terminiert. Nach der Sommerpause beginnt die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. / Bild: Metz