Märklin

Unter Dampf durch die Corona-Krise

Modellbahnbauer kann gar nicht so rasch liefern, wie Lokomotiven und Waggons nachgefragt werden.

20.11.2020

Von DPA

Göppingen. Modellbahnen sind in der Corona-Krise offenbar gefragt: „Die Auftragslage ist extrem positiv“, sagte Märklin-Eigentümer Florian Sieber dem „Handelsblatt“. Die Kunden brauchen allerdings Geduld. „Wir können die Neuheiten nicht in der Größenordnung liefern, wie wir das geplant hatten.“

Wegen der Corona-Beschränkungen hatte die Fabrik in Györ (Ungarn) im Frühjahr zwei Monate lang stillgestanden. Dadurch wurde auch die Fertigung am Stammsitz in Göppingen lahmgelegt. Märklin konnte den Rückstand bis jetzt nicht aufholen. „Das ist ein herber Rückschlag für uns“, sagte Sieber. Zuletzt habe zudem ein hoher Krankenstand die Produktion beeinträchtigt.

Für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. April endet, rechnet die Eigentümerfamilie mit einem Plus, denn „die Märklin-Kunden sind bereit, auf die Neuheiten zu warten“, sagte der Gesellschafter Michael Sieber dem „Handelsblatt“. Die Sammler kauften auch zu Beginn des kommenden Jahres noch ein.

Märklin hat den Angaben zufolge im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 113?Millionen Euro erzielt. Angepeilt waren 117?Millionen Euro. Im März und April gingen wegen der Corona-Beschränkungen aber viel weniger Lokomotiven und Waggons über die Ladentheken als erhofft. dpa