TübingenHirschau

Unfertiges Konzept

Eine private Initiative will das Haus für die „Anschlussunterbringung“ von Flüchtlingen in Hirschau bauen – mit einer Pflegewohngemeinschaft im Untergeschoss (19. Oktober).

26.10.2017

Von Markus Beschorner, TübingenHirschau

Bei mehreren Veranstaltungen haben wir Sorgen und Ängste geäußert. Trotzdem wurde das Projekt vorangetrieben, und vergrößert – einzig im Sinne der Investoren.

Unsere Kritik-Punkte: Vor zwei Jahren wurden uns als maximal vertretbare Nutzfläche 600 Quadratmeter versprochen. Der jetzige Entwurf sieht 770 Quadratmeter vor, eine Vergrößerung von fast 30 Prozent!

Pfarrerin Karoline Rittberger-Klas hat mehrmals bekräftigt, dass zwischen 25 und 30 Menschen einziehen sollen. Jetzt können es im Pflege- und Flüchtlingswohnen bis zu 56 Menschen werden! Fast doppelt so viel! Der einzige Grund: Kleiner lohnt es sich wohl nicht für die Investoren! Genau diese Befürchtung haben wir schon zu Beginn ausgesprochen.

Investoren, Ortschaftsrat und Kirchengemeinde machen das Ding jetzt unter sich aus. Das unfertige Konzept wird durchgewunken, damit die Zuschüsse nicht flöten gehen. Denn: Sonst lohnt es sich nicht mehr für die Investoren!

Frust, Enttäuschung und Verunsicherung sind riesig. Es gebe noch weitere Kritikpunkte: fehlende Parkplätze, unsichere Belegung, wackeliges Pflege-Konzept und anderes. Aber: Hauptsache das Ding kommt jetzt mal. Leidtragende sind die Anwohner!

Wir appellieren an Kirche, Ortschaftsrat und Stadt: Überdenken Sie das Projekt! Denn ohne die Nachbarn kann erfolgreiche Integration nicht gelingen. Stand jetzt: Kein guter Start für ein „Zuhause in Hirschau“.