Tübingen

Unerträglich

27.11.2021

Von Christa Saxe, Tübingen

Warum haben Sie diesen Artikel über einen internen Konflikt an der Tübinger Waldorfschule veröffentlicht? Soll die Schule diskreditiert werden? Oder Herr Dr. Lesacher? Er und die Schule werden in die Nähe von „Querdenkern“ gerückt. Das ist heutzutage eine üble Diffamierung – in völliger Verkennung der eigentlichen Wortbedeutung übrigens.

Über die Tübinger Waldorfschule weiß ich nichts. Aber Herrn Dr. Lesacher kenne ich als hervorragenden Arzt, der seine Patienten und Patientinnen schon seit sehr langer Zeit mit Zugewandtheit und großem fachlichen Können berät und behandelt. Diese öffentliche Diskreditierung und Diffamierung seiner Person in Ihrer Zeitung empfinde ich als unerträglich. Was hat das mit Journalismus in einer Demokratie zu tun?

Im Artikel wird „mehr Wissenschaft statt Diskussion“ gewünscht. Das suggeriert, Wissenschaft sei etwas, das feststeht, etwas unumstößlich Richtiges. Aber das wäre nur ein Dogma, ein Glaubenssatz. Wissenschaft ist Diskussion! Ohne Diskussion der verschiedensten Ansätze stirbt die Wissenschaft. Es ist dringend, sehr dringend nötig, dass endlich genau das bei jeglicher
Berichterstattung berücksichtigt wird! Und dass kein Mensch mehr persönlich diffamiert wird.