Mössingen

Unbelehrbar

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer überreichte beim städtischen Neujahrsempfang Gerhard Bialas als Wegbereiter für alternative, ökologische oder friedensbewegte Lösungsansätze die Hölderlin-Plakette.

16.01.2018

Von Walter Ansel, Mössingen

Die Ehrung des unbelehrbaren Linksextremisten Bialas, der zuerst der DKP als dem westdeutschen „Wurmfortsatz“ der SED angehörte, bevor er dann später zu dieser umbenannten Partei der Mauermörder wechselte, zeigt einmal mehr die öffentliche Verhöhnung der SED-Opfer und deren Angehörigen.

Bialas hat sich wiederholt in seinem Sprachrohr, dem TAGBLATT, voller Häme über seine Beobachtung als Linksextremist durch den Verfassungsschutz geäußert. Unlängst meinte er, er werde auch diesen Innenminister überleben. Unfreiwillig hat er damit den Beweis erbracht, dass in unserer Demokratie das Grundrecht der Meinungsfreiheit geschützt ist. Ob er bei einer abweichenden Meinung in dem von ihm ständig so gelobten Arbeiter- und Bauernparadies auch einen Minister Mielke überlebt hätte, erscheint mir doch eher zweifelhaft.

Ein (!) Stadtrat hat es gewagt, die unverändert zur Schau gestellte uneinsichtige extremistische Gesinnung des Geehrten anzusprechen. Dem Ratsbeschluss zufolge müsse die mögliche (?) (geht's noch?) Gesinnung hinter den Verdiensten zurückstehen.

Gilt dies auch für nur angenommene sogenannte „rechtspopulistische Gesinnung“? (Merke: Wenn es zum Extremismus nicht reicht, werden, besonders von Linksextremisten, nicht genehme Meinungen als rechtspopulistisch diffamiert.) Das persönliche Engagement und die Zivilcourage des vor kurzem verstorbenen Karl-August Schaal wurde im Nachruf des TAGBLATTs unterschlagen. Das Blatt habe davon nichts gewusst? Nicht recherchiert oder nichts wissen wollen?

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Erstellt:
16.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 16.01.2018, 01:00 Uhr

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